Deutsche Aktien legen zu
Frankfurt/Main (dpa) — Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag etwas zugelegt. Mit einem freundlichen Start in New York stiegen die Indizes leicht, zunächst hatten sie sich im ruhigen Handel auf dem Vortagesniveau bewegt.
Unsicherheit wegen des Haushaltsstreits in den USA und der ruhige Handel am Brückentag ließ die Anleger vor größeren Risiken zurückscheuen. Zum Wochenausklang gewann der Dax 0,29 Prozent auf 8622,97 Punkte. Damit gab der Leitindex auf Wochensicht 0,44 Prozent ab. Der MDax mittelgroßer Werte stieg am Freitag um 0,11 Prozent auf 15 129,18 Punkte. Der TecDax legte um 0,08 Prozent auf 1094,47 Punkte zu.
Der Budgetstreit in den USA bleibt das bestimmende Thema. An den Märkten spielt die Sorge um die anstehenden Verhandlungen zur Schuldenobergrenze die größte Rolle. Bei einem Scheitern nämlich rechnen Ökonomen mit ernsteren Konsequenzen als bislang - unter anderem droht ein teilweiser Zahlungsausfall des Staates in der weltgrößten Volkswirtschaft, wenn bis Mitte Oktober keine Einigung steht. Für Optimismus sorgten Medienberichte, wonach der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, John Boehner, Verhandlungsbereitschaft signalisiert hat.
Eine große Verkaufsneigung sei an den Märkten bislang ohnehin noch nicht zu beobachten gewesen, kommentierte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Große institutionelle Investoren bevorzugten derzeit weiterhin die europäischen Aktienmärkte. Zudem müssten sich diejenigen, die auf stärker fallende Kurse gesetzt hatten, nun mit Aktien eindecken.
Den Aktien der Deutschen Telekom verschaffte eine positive Analystenstudie der UBS Aufwind. Die Titel der Bonner kletterten mit plus 3,66 Prozent in die Spitzengruppe des Dax. Lufthansa-Titel stiegen um 2,05 Prozent. Die Verlagerung der Europaflüge auf die Billigtochter Germanwings werde das Ergebnis bereits im laufenden Jahr um 90 Millionen Euro verbessern, sagte Lufthansa-Passage-Chef Carsten Spohr auf einer Analystenkonferenz in London. Im Jahr 2015 soll Germanwings dann schwarze Zahlen schreiben.
Spitzenreiter im Dax waren die Aktien der Commerzbank: Nach ihrem Verlust vom Vortag in Höhe von gut zwei Prozent sprangen sie um 3,97 Prozent hoch.
Schwer tat sich indes europaweit der Stahlsektor, den die Analysten der Citigroup nun pessimistischer einschätzen. Salzgitter-Anteile waren Schlusslicht im MDax mit 2,16 Prozent minus. ThyssenKrupp-Aktien konnten ihre Verluste wieder aufholen und schlossen unverändert.
In der Eurozone ging es etwas stärker aufwärts als in Deutschland - der Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,90 Prozent auf 2928,31 Punkte. In Paris betrug der Aufschlag 0,88 Prozent, in London ging es lediglich um 0,08 Prozent nach oben. In New York lag der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss rund 0,2 Prozent im Plus.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,50 Prozent am Vortag auf 1,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 133,41 Punkte. Der Bund-Future mit Laufzeit Dezember verlor 0,21 Prozent auf 139,91 Punkte. Der Euro notierte nahezu unverändert bei 1,3592 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3593 (Donnerstag: 1,3594) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7357 (0,7356) Euro.