Deutsche Annington will weg vom schlechten Image
Bochum (dpa) - Der größte deutsche Wohnungsvermieter Deutsche Annington geht mit der eigenen Vergangenheit ins Gericht. „An den Instandhaltungen zu sparen funktioniert nicht“, sagte Vorstandschef Rolf Buch in einem Interview der „Welt am Sonntag“.
„In den vergangenen zehn Jahren hat sich gezeigt, dass ein solcher Sparkurs wirtschaftlich in den Kollaps führt. Mir fällt auch keine Branche ein, die langfristig erfolgreich ist, obwohl die Kunden unzufrieden sind.“ Die geplante Änderung des Namens in Vonovia solle signalisieren, „dass wir jetzt anders sein wollen und hoffentlich anders sind“.
An der Deutschen Annington hatte es in den vergangenen Jahren viel Kritik gegeben, weil es sich nicht genug um die Wohnungen gekümmert haben soll. Bis 2014 war ein Finanzinvestor mit an Bord. Buch hatte vor etwa zwei Jahren den Chefsessel bei der Deutschen Annington übernommen. Dem Unternehmen gehören rund 370 000 Wohnungen in Deutschland.
Buch sagte, die auf dem deutschen Immobilienmarkt aktiven Finanzinvestoren hätten eine Wohnung „als eine Art Aktie gesehen, die Cash produziert. Und wenn nicht genug Cash da war, wurde eben an der Instandhaltung gespart.“ Die Strategie der Investoren, nach einer kurzfristigen Investition schnell wieder auszusteigen, sei nicht aufgegangen. Denn in Deutschland könne man Wohnungen nicht so einfach an die Mieter verkaufen. „Deutschland ist eben ein Mieterland“, sagte Buch.