Deutsche Firmen überstehen Wirtschaftsflaute
Gaststätten haben stark gelitten. Bestnoten für Chemie- und Pharmaunternehmen.
Düsseldorf. Creditreform-Chef Helmuth Rödl drückte es positiv aus: Die Krise sei ein eigentlich ungewollter Stresstest für die deutschen Unternehmen gewesen. Sie hätten den Krisenschock im vergangenen Jahr aber noch relativ glimpflich überstanden.
Mit dem Nachlassen der Krise hat sich auch die Kreditwürdigkeit der deutschen Unternehmen wieder verbessert. Zur Jahresmitte sei bei rund 113.000 Firmen eine schwache Bonität festgestellt worden, ergab eine Creditreform-Studie. Dies sei ein Rückgang um 1,7 Prozent gegenüber Ende vergangenen Jahres, als noch 115.000 Unternehmen eine schwache Kreditwürdigkeit attestiert wurde.
Insgesamt seien die Daten von rund 3,4 Millionen Firmen und Selbstständigen ausgewertet worden. Noch immer würden aber deutlich mehr Unternehmen als vor Anbruch der Krise mit schwacher Bonitätsnote bewertet, teilte Creditreform mit.
So sei die Zahl der Firmen in der höchsten Risikogruppe und der schwächsten Kreditwürdigkeit seit Beginn des Konjunktureinbruchs um 6,4 Prozent gestiegen. Dagegen lag die Zahl der Firmen mit ausgezeichneter Kreditwürdigkeit um 14,3 Prozent niedriger als vor der Krise.
Im deutschen Mittelstand, der den größten Teil der Unternehmen ausmacht, sei die Bonität in der Krise weniger stark herabgestuft worden als in der Industrie. "Die Krise war vielfach eine Krise der Konzerne", sagte Rödl. Der Mittelstand hätte sich erneut als ein "Stabilitätsanker" für die deutsche Wirtschaft erwiesen.
Besonders stark gelitten habe die Kreditwürdigkeit von Hotels und Gaststätten, ermittelte Creditreform. Das Baugewerbe und die konsumnahen Dienstleistungsunternehmen hätten die zweitschlechtesten Noten erhalten. Bestnoten erhielten dagegenChemie- und Pharmaunternehmen sowie Finanzdienstleister.