Devisen: Euro auf Talfahrt - Schuldenkrise spitzt sich weiter zu

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag mit einerweiteren Zuspitzung der Schuldenkrise massiv abgerutscht. Im Mittagshandel fieldie Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief bei 1,3233 US-Dollar, nachdem sie amMorgen noch über der Marke von 1,33 Dollar stand.

Ein Dollar kostete damit0,7543 Euro. Im Verlauf der Woche musste der Euro damit unter dem Strich etwadrei Cent abgeben und steht mittlerweile auf dem tiefsten Stand seit AnfangOktober.

Händler erklärten die Talfahrt mit einer erneuten Absage von massivenAnleihenkäufen durch die Europäische Zentralbank (EZB). DirektoriumsmitgliedJosé Manuel González-Páramo hatte am Vorabend gesagt, die EZB sei "keinKreditgeber der letzten Instanz für Staaten". An den europäischen Anleihemärktenverschärfte sich daraufhin die Lage zum Wochenschluss. Vor allem beiitalienischen Staatsanleihen schossen die Renditen nach oben und sorgten auch anden Devisenmärkten für neue Verunsicherung.

Beunruhigende Nachrichten kamen auch aus Ungarn. Die US-RatingagenturMoody's hatte die Kreditbewertung für das osteuropäische Land auf Ramsch-Niveaugesenkt. Die Anleihemärkte reagierten mit einem rasanten Anstieg der Renditenfür ungarische Staatsanleihen. Hintergrund ist die hohe StaatsverschuldungUngarns. Erst vor kurzem hatte das Land unter anderem auch die EU um Finanzhilfegebeten.