Devisen: Euro dreht nach S&P-Aussagen ins Minus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag trotz besser alserwartet ausgefallener Konjunkturdaten ins Minus gedreht. Händler machtenAussagen von Moritz Kraemer, dem Chefanalysten der Ratingagentur Standard &Poor's (S&P) verantwortlich.
Am Mittag fiel die Gemeinschaftswährung auf einTagestief von 1,3016 US-Dollar. Zuvor war sie zwischenzeitlich bis auf 1,3075Dollar geklettert.
S&P sieht trotz erkennbarer Fortschritte im Euroraum große Gefahren. "Esbesteht das Risiko, dass sich Selbstgefälligkeit einschleicht", sagteEuropa-Chefanalyst Moritz Kraemer in London. Skeptisch äußerte er sich auch zumEZB-Anleihekaufprogramm. Sollte es freigeschaltet werden, die profitierendenStaaten aber von Reform- und Sparvorgaben abweichen, könnten sich dieAnleihekäufe als "Büchse der Pandora" erweisen.
Am Vormittag hatte der Euro zunächst von einer unerwarteten Verbesserung derStimmung unter den Einkaufsmanagern des Dienstleistungssektors im Euroraumprofitieren können. Zwar fiel der entsprechende Index im Februar leicht zurück.Eine Erstschätzung hatte jedoch noch einen deutlicheren Rückgang ergeben. Auchdie Einzelhandelsumsätze in der Währungszone fielen zuletzt besser als erwartetaus. Am Nachmittag könnte mit dem ISM-Serviceindex ein US-Datenschwergewicht fürBewegung am Devisenmarkt sorgen.