Devisen: Euro erreicht Monatshoch über 1,30 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag nachüberraschend positiven Konjunkturdaten aus der Eurozone zeitweise den Sprungüber die Marke von 1,30 US-Dollar geschafft und damit ein neues Monatshocherreicht.
Im Nachmittagshandel rutschte die Gemeinschaftswährung allerdingswieder etwas zurück und stand zuletzt bei 1,2977 Dollar. Zuvor hatte sie bei1,3013 Dollar den höchsten Wert seit Ende Oktober erreicht. Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2994(Mittwoch: 1,2891) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7696 (0,7757)Euro.
"Am Vormittag waren Konjunkturdaten aus der Eurozone besser als erwartetausgefallen und die Risikofreude der Anleger sorgte für Auftrieb beim Euro",sagte Devisenexperte Lothar Heßler von der Düsseldorfer Privatbank HSBCTrinkaus. Im November hatte sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone lautEU-Kommission zum ersten mal seit einem dreiviertel Jahr wieder aufgehellt.
Devisenexperte Heßler geht davon aus, dass die Gemeinschaftswährung dieKursgewinne auch in den kommenden Tagen halten kann. Auch die Hoffnung auf eineLösung im Haushaltsstreit in den USA habe zur Kauflaune beim Euro beigetragen.Nach jüngsten Äußerungen führender US-Politiker sei die Hoffnung wieder etwasgestiegen, dass die gefürchtete "Fiskalklippe" vermieden werden könne, sagteHeßler. Demokraten und Republikaner müssen sich bis Jahresende auf einengemeinsamen haushaltspolitischen Kurs einigen, um den Rückfall in die Rezessiondurch automatische Budgetkürzungen und Steuererhöhungen zu verhindern.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,81053 (0,80687) britische Pfund , 106,72 (105,44)japanische Yen und 1,2043 (1,2033) Schweizer Franken festgelegt. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.725.00(1.708.00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.960,00 (42.590,00)Euro.