Wirtschaftsrangliste: München führt vor Stuttgart
Berlin (dpa) - Den höchsten Wohlstand in Deutschland und die beste Situation auf dem Arbeitsmarkt genießen die Menschen in München. Die bayerische Landeshauptstadt liegt nach einer Wirtschaftsstudie mit großem Abstand auf Platz 1 in der Rangliste der 50 größten Städte.
Zweiter und Dritter sind nach dem Vergleich des Magazins „Wirtschaftswoche“ und der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Stuttgart und Münster.
Magdeburg holt am schnellsten auf und gewinnt die Dynamik-Wertung für die Jahre 2006 bis 2011. Berlin kommt bei der Wirtschaftslage nicht über Platz 47 hinaus. Die Studie wurde am Donnerstag in der Hauptstadt vorgestellt.
Wissenschaftler hatten für die 50 größten Städte rund 90 sozio-ökonomische Faktoren von Einkommen bis Kriminalität ausgewertet. Sie erstellten zwei Ranglisten: zum wirtschaftlichen Niveau und zur jüngsten Entwicklung.
München punktet mit der niedrigsten Arbeitslosenquote und der höchsten Einkommensteuerkraft. Zudem werden überdurchschnittlich viele Firmen gegründet. Im IT-Bereich entstehen neben Berlin die meisten Start-ups, heißt es in dem Vergleich.
Im Dynamikvergleich profitiert der Sieger Magdeburg (Platz 39 im Gesamtranking des Niveaus) von einer stark gesunkenen Arbeitslosenquote. Die Einkommensteuerkraft stieg um 42 Prozent. Magdeburg konzentriere sich auf Maschinenbau-Kompetenzen und als Standort von Neurowissenschaften auf eine enge Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft. Überdurchschnittlich viele Unternehmen lobten zudem die Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung.
Die Hauptstadt Berlin leidet trotz einer guten Gründerszene und viel Zuwanderung (Dynamikrang 9) unter anhaltend hoher Arbeitslosigkeit und einer überdurchschnittlichen Kriminalitätsrate. Schlecht schnitt Berlin auch bei der Wirtschaftsfreundlichkeit und dem Kostenbewusstsein der Verwaltung ab.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bekommt ihr Geld nach eigenen Angaben von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie. Als ihr Ziel nennt sie die konsequente wettbewerbliche Ausrichtung der Wirtschafts- und Sozialordnung. Die Städte-Studie wird seit mehreren Jahren regelmäßig vorgelegt.