Devisen: Euro fällt unter 1,31 US-Dollar - Sorgen um Spanien
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag trotzverbesserter deutscher Konjunkturerwartungen unter Druck geraten. Am Nachmittagfiel die europäische Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,31 US-Dollar.Zuletzt wurde der Euro zwar leicht erholt bei 1,3094 Dollar gehandelt, lag damitaber weiter deutlich unter dem Schlusskurs vom Vorabend.
Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3057 (Montag:1,3119) Dollar festgesetzt.
Nachdem das Land sein Defizitziel für dieses Jahr bereits kassiert hat, wirdSpanien an den Märkten als nächster Krisenherd gehandelt. "Spanien ist eingroßer Tanker und die Frühindikatoren sehen nicht gerade ermutigend aus", sagteEugen Keller, Devisenexperte beim Bankhaus Metzler. Ohnehin solle man das ThemaSchuldenkrise nicht aus dem Blick verlieren: "In Europa knirscht es nach wie vorim Gebälk." Die anstehenden Wahlen in Frankreich dürften ebenfalls noch fürNervosität sorgen.
Von der gestiegenen Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten konnte derEuro am Dienstag nicht profitieren. Der ZEW-Index legte um 16,9 Punkte auf plus22,3 Zähler deutlich stärker als erwartet zu und erreichte damit den höchstenWert seit fast zwei Jahren. "Es zeigt sich, dass die konjunkturelle Lückezwischen Deutschland und den Krisenstaaten der Eurozone zunimmt", soMetzler-Experte Keller. Die europäische Gemeinschaftswährung dürfe dieseEntwicklung belasten. Insgesamt ergebe sich für das zweite Quartal ein Ausblickzugunsten der US-Währung. "Der Euro könnte sich die 1,30-Dollar-Marke bald vonunten anschauen."
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,83575 (0,83920) britische Pfund , 108,03 (107,79)japanische Yen und 1,2060 (1,2055) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.690,00(Vortag: 1.697,50) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 40.860,00(41.110,00) Euro.