Fitch hebt Bonität Griechenlands nach Umschuldung an
London/Frankfurt/Main (dpa) - Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität des hochverschuldeten Griechenlands als Reaktion auf den unlängst vollzogenen Schuldenschnitt wieder deutlich angehoben.
Die Kreditwürdigkeit des Euro-Mitglieds steigt um vier Noten vom teilweisen Zahlungsausfall („restricted default“) auf „B-“, wie die Agentur mitteilte. Fitch hatte ein entsprechendes Vorgehen schon vor mehreren Wochen angekündigt, sollte die Umschuldung Griechenlands gelingen.
Der Ausblick für die Bonität Athens ist zudem stabil. Das bedeutet, dass Fitch mittelfristig nicht die Gefahr einer abermaligen Herabstufung sieht. Die bessere Bewertung gilt allerdings nur für die neuen Staatsanleihen, die private Gläubiger infolge des Schuldenschnitts gegen alte Titel erhalten haben. Das Rating für Staatstitel, die nach ausländischem Recht begeben worden sind, lautet hingegen weiterhin „C“ - also nur eine Stufe vor Zahlungsausfall. Hintergrund: Für diese Anleihen ist bislang kein Tausch zustande gekommen. Eine Entscheidung soll Mitte April fallen.
Fitch begründet das bessere Rating Griechenlands mit der geglückten Umschuldung Athens. Anleihetausch und Forderungsverzicht der privaten Investoren hätten die Schuldentragfähigkeit verbessert. Zudem sei die Gefahr abermaliger Zahlungsprobleme grundsätzlich gesunken. Allerdings sei das Risiko eines erneuten Zahlungsausfalls nicht ganz gebannt, warnt die Agentur. Als Gründe nennt sie die immer noch hohe Verschuldung Griechenlands und die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen Athen stehe.