Devisen: Euro gibt deutlich nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag deutlichnachgegeben und ist unter die Marke von 1,39 US-Dollar gefallen. ImNachmittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,3880 Dollar und damit rundeinen Cent weniger als am Morgen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs gegen Mittag auf 1,3898 (Montag: 1,4028) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,7195 (0,7129) Euro.
Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank führte die Kursgewinneweniger auf fundamentale Impulse als vielmehr auf handelstechnische Gründezurück. "Angesichts des hohen Kursniveaus haben heute einige MarktteilnehmerGewinne mitgenommen. Das hat den Euro belastet." Robuste Konjunkturdaten ausDeutschland hätten den Euro in diesem Umfeld nicht stützen können. Mit einemkräftigen Auftragsplus im Januar ist die deutsche Industrie gut in das neue Jahrgestartet, wie aus Regierungszahlen hervorgeht.
Für ungünstige Stimmung sorgte abermals die Schuldenkrise. So sind dieRenditen für griechische Staatsanleihen am Dienstag auf neue Rekordständegestiegen. Händler begründeten die Entwicklung mit der abermaligen Herabstufungder Kreditwürdigkeit Griechenlands vom Montag. Die US-Ratingagentur Moody'shatte die Bonität des Landes kräftig um gleich drei Noten gesenkt. Bei Ökonomenstieß die Aktion bisweilen auf Unverständnis: "Analysen wie die von Moody'swären vor langer Zeit hilfreich gewesen, nicht aber in der aktuellen Situation",sagte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise in Frankfurt. Er verwies aufweitreichende Sparmaßnahmen und Strukturreformen in finanzschwachen Euro-Ländernwie Griechenland.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,86050 (0,86100) britische Pfund , 114,64 (115,15)japanische Yen und 1,2949 (1,2960) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.426,25 (1.437,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete32.610,00 (32.420,00) Euro.