Devisen: Euro hält sich trotz Griechenland-Debatte über 1,46 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch trotz einerbelastenden Griechenland-Debatte über der Marke von 1,46 US-Dollar gehalten. Amspäten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,4610 Dollar und damit rundeinen halben Cent weniger als am Morgen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatteden Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4608 (Dienstag: 1,4652) Dollar festgesetzt.Der Dollar kostete damit 0,6846 (0,6825) Euro.
"Es ist erstaunlich, dass sich der Euro heute so gut gehalten hat", sagteDevisenexperte Stephan Rieke von der BHF-Bank. Bereits am Vorabend war einSchreiben von Finanzminister Wolfgang Schäuble bekannt geworden, in dem er einespürbare Beteiligung privater Investoren bei der Rettung Griechenlands fordert."Normalerweise hätte der Euro mit viel deutlicheren Kursverlusten reagierenmüssen", sagte Rieke. Die Einbindung privater Investoren gilt unter Ökonomen alskritisch, insbesondere im Falle einer verpflichtenden Beteiligung. Auch die EZBlehnt ein derartige Umschuldung kategorisch ab.
"Insgesamt zeigt sich, dass die Rettung Griechenlands keineswegs introckenen Tüchern ist", sagte Rieke. Dass der Euro nicht noch stärker von demBrief Schäubles belastet wurde, erklärte Rieke mit anderen Faktoren. "Zum einenhaben US-Konjunkturdaten zuletzt stark enttäuscht, was den Dollar immer nochbelastet." Darüber hinaus verwies der Experte auf die Zinssitzung der EZB amDonnerstag als Unterstützung für den Euro. Aller Voraussicht nach wird die EZBtrotz Schuldenkrise eine zweite Zinserhöhung nach der Finanzkrise in Aussichtstellen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,89290 (0,89245) britische Pfund, 116,60 (117,55) japanische Yen und1,2224 (1,2237) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurdein London am Nachmittag mit 1.537,75 (1.545,00) Dollar gefixt. Ein KilogrammGold kostete 33.140,00 (33.390,00) Euro.