Devisen: Euro nach robustem US-Arbeitsmarktbericht unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Robuste Arbeitsmarktzahlen aus den USA haben den Eurozum Wochenausklang deutlich unter Druck gesetzt. Am Freitagnachmittag gab dieGemeinschaftswährung zeitweise um rund einen Cent auf bis zu 1,4059 US-Dollarnach.
Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Euro aber wieder und kostetezuletzt 1,4125 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursam Mittag auf 1,4141 (Donnerstag: 1,4207) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostetedamit 0,7072 (0,7039) Euro.
Nach einem überwiegend ruhigen Vormittagshandel sorgten neue Zahlen vomamerikanischen Arbeitsmarkt für starke Bewegung am Devisenmarkt. So war dieUS-Beschäftigung im März mit 216.000 Stellen so stark gestiegen wie seit Mai2010 nicht mehr. Auch die Arbeitslosenquote ging leicht zurück. Expertenwerteten die Zahlen als solide. Die Postbank kommentierte, der US-Arbeitsmarktbefinde sich auf dem Weg der Genesung. Allerdings sei die durchschnittlicheDauer der Arbeitslosigkeit seit vergangenem Herbst deutlich gestiegen. "Es gibtalso einen rasch wachsenden harten Kern an Arbeitslosen."
Dieser Umstand dürfte der US-Notenbank Fed gar nicht gefallen. Die immernoch hohe Arbeitslosigkeit gilt als Hauptgrund für die sehr lasche Geldpolitikin den USA. Im Gegensatz zur EZB, von der kommende Woche die erste Zinsanhebungseit der Krise erwartet wird, dürfte die Federal Reserve bis zum Jahreswechselmit Zinserhöhungen warten. Dieser Zinsvorteil dürfte den Euro trotzSchuldenkrise mittelfristig stützen, sind sich viele Experten sicher.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88150 (0,88370) britische Pfund , 118,56 (117,61)japanische Yen und 1,3059 (1,3005) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.418,00 (1.439,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete32.070,00 (31.840,00) Euro.