Devisen: Euro rutscht nach Italien-Wahl auf tiefsten Stand seit Mitte Januar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der drohende politische Stillstand im KrisenlandItalien hat am Dienstag Unsicherheit am Devisenmarkt geschürt und den Euro unter Druck gesetzt. Nach Bekanntgabe des politischen Patts bei denParlamentswahlen rutschte die Gemeinschaftswährung zeitweise auf 1,3019US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar.
Im Tagesverlaufkonnte sie sich allerdings wieder etwas auf 1,3070 Dollar erholen. Am frühenNachmittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3077(Montag: 1,3304) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7647 (0,7517)Euro.
"Am Devisenmarkt hat das Wahlergebnis wie eine Bombe eingeschlagen",kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank das Ergebnisdes Urnengangs in Italien. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone seinach dem politischen Patt die weitere Umsetzung einer konstruktivenReformpolitik nur schwer vorstellbar. Schon seien erste Forderungen nachNeuwahlen laut geworden, sagte Leuchtmann weiter.
In Italien droht nach den Parlamentswahlen der politische Stillstand. Zwarkonnte das favorisierte Mitte-Links-Bündnis um Piere Luigi Bersani eine Mehrheitim Abgeordnetenhaus erringen, im ebenfalls wichtigen Senat gelang dies jedochnicht. Dort bekam das Mitte-Rechts-Bündnis um Silvio Berlusconi die meistenSitze. Das Parteienbündnis von Ex-Premier Mario Monti erhielt deutlich wenigerStimmen als erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,85330 (0,87890) britische Pfund , 120,20 (125,00)japanische Yen und 1,2167 (1,2305) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.590,50 (Vortag:1.586,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38.570,00 (37.960,00)Euro.