Verdi mit 5,2-Prozent-Forderung bei Lufthansa

Frankfurt/Main (dpa) - Bei der Lufthansa haben erneut schwierige Tarifverhandlungen begonnen. Die DGB-Gewerkschaft Verdi verlangt für rund 33 000 Beschäftigte des Luftverkehrskonzerns 5,2 Prozent mehr Geld bei zwölf Monaten Laufzeit sowie Schutz vor Entlassungen während des begonnenen Unternehmensumbaus.

In der ersten Runde kamen sich beide Seiten nicht näher, die Verhandlungen wurden nach Verdi-Angaben ohne Ergebnis auf den 22. März vertagt.

Gerade vor dem Hintergrund der angekündigten Sparmaßnahmen benötigten die Beschäftigten Stabilität und Planungssicherheit, hatte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle zu Verhandlungsbeginn erklärt. Verdi werde mit allen Mitteln gegen die geplanten Standortschließungen unter anderem am Stammsitz Köln vorgehen.

Nach Angaben der Gewerkschaft fordert die Lufthansa eine zweijährige Nullrunde sowie das Aussetzen von Steigerungsstufen bis Januar 2015. Außerdem verlange der Arbeitgeber eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde. „Wir weisen diesen empörenden Forderungskatalog der Arbeitgeber entschieden zurück“, ließ Behle nach Ende der ersten Verhandlungsrunde mitteilen.

Lufthansa kommentierte die Verhandlungen in einem Hotel am Frankfurter Flughafen am Dienstag nicht. „Wir wollen die Verhandlungen am Verhandlungstisch führen“, erklärte eine Sprecherin.

Vor einigen Wochen hatten Konzern-Personalvorstand Stefan Lauer und der Passage-Personalchef Peter Gerber in der Mitarbeiterzeitschrift „Lufthanseat“ erklärt, eine Gehaltserhöhung wie von Verdi gefordert sei derzeit nicht zu erwirtschaften. Gerber verlangte stattdessen flexiblere Arbeitszeiten und höhere Produktivität von den Beschäftigten.

Die Manager betonten die Notwendigkeit des umfassenden Sparprogramms „Score“, mit dem das Ergebnis des größten Luftverkehrskonzerns Europas um 1,5 Milliarden Euro im Jahr gesteigert werden soll. Man dürfe die Ergebnisse der Sparbemühungen nicht sofort wieder für Tarifabschlüsse ausgeben, hatte Gerber erklärt. Lauer hatte zudem bestätigt, dass Lufthansa einen Teilbetrieb der Cateringtochter LSG in einen anderen Arbeitgeberverband mit niedrigeren Tarifen überführen will, weil in dem Unternehmensteil vor allem logistische Arbeiten erledigt würden. Auch dagegen hat Verdi Widerstand angekündigt.

Zuletzt hatten im vergangenen Jahr bei der Lufthansa die Kabinenmitarbeiter gestreikt. Die Gewerkschaft Ufo akzeptierte letztlich eine Schlichtung.