dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Weltweite Musikbranche verzeichnet wieder Wachstum
London (dpa) - Erstmals seit 13 Jahren ist der weltweite Verkauf von Musik wieder gewachsen. Die Branche verzeichnete im Jahr 2012 ein geschätztes Wachstum von 0,3 Prozent auf 16,5 Milliarden US-Dollar (12,6 Milliarden Euro), teilte ihr Verband IFPI am Dienstag mit. 1999 hatte der Umsatz noch bei 27,8 Milliarden US-Dollar gelegen. Der legale Verkauf von Musik über das Internet mache inzwischen 34 Prozent des Gesamtmarktes aus. In mindestens acht Ländern, darunter Indien, Japan und Kanada, sei der digitale Umsatz inzwischen größer als der mit physischen Tonträgern wie CD's und DVD's. „Dies ist ein sauer verdienter Erfolg einer Branche, die innovativ war, gekämpft und sich über ein Jahrzehnt lang verändert hat“, sagte Verbandspräsidentin Frances Moore in London.
Branche rechnet 2013 mit weitgehend stabilen Schuhpreisen
Düsseldorf (dpa) - Verbraucher können sich im laufenden Jahr voraussichtlich auf stabile bis leicht steigende Schuhpreise einstellen. Noch im vergangenen Jahr waren die Schuhpreise für Verbraucher nach Angaben des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDSL)um 2,4 Prozent gestiegen. Gleichzeitig seien die Herstellerpreise für Schuhe 2012 um 2,7 Prozent gestiegen, berichtete HDSL-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert am Dienstag im Vorfeld der Schuhmesse GDS in Düsseldorf. Hintergrund sei ein scharfer Wettbewerb in der Branche. Bei der Messe zeigen rund 840 Aussteller vom 13. bis 15. März in Düsseldorf die Neuheiten und Trends der Branche.
EuGH: Passagier-Entschädigung auch bei Umsteige-Flügen
Luxemburg (dpa) - Flugpassagiere mit Umsteigeverbindungen haben grundsätzlich Anspruch auf Entschädigung, wenn sie am Zielort mit drei Stunden oder mehr Verspätung ankommen. Mit diesem Urteil präzisierte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Dienstag bestehendes EU-Verbraucherrecht und eigene Rechtsprechung. Das höchste EU-Gericht äußerte sich zu einem Rechtsstreit zwischen einem deutschen Ehepaar und der Fluggesellschaft Air France vor dem Bundesgerichtshof. Die Ehefrau war von Bremen über Paris und São Paulo nach Asunción im südamerikanischen Paraguay geflogen. Weil sich der Abflug in Bremen um fast zweieinhalb Stunden verzögerte, verpasste sie den Anschluss in Paris und auch in Brasilien und kam schließlich mit elf Stunden Verspätung am Zielort an.
Wegen Streiks bei Iberia erneut fast 1300 Flüge abgesagt
Madrid (dpa) - Wegen eines Streiks bei Iberia werden die spanische Fluggesellschaft und ihre Tochterunternehmen in der kommenden Woche erneut fast 1300 Flüge streichen. Die Gewerkschaften hatten das Boden- und Kabinenpersonal von Iberia von diesem Montag an zu einem fünftägigen Streik (4. bis 8. März) aufgerufen. Die Iberia-Töchter Vueling, Air Nostrum und Iberia Express kündigten am Dienstag an, dass sie für die Dauer der Arbeitsniederlegung insgesamt 850 Flüge streichen werden. Die Unternehmen werden nicht direkt bestreikt, sind aber beim Handling auf die Dienste von Iberia angewiesen.
Studie: Bei Akademikern herrscht nahezu Vollbeschäftigung
Nürnberg (dpa) - Die Jobchancen von Akademikern haben sich nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts weiter verbessert. Mit einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent habe bei Universitätsabsolventen im Jahr 2011 nahezu Vollbeschäftigung geherrscht, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Noch 2006 seien 3,6 Prozent aller Universitätsabsolventen arbeitslos gewesen, im Jahr 1997 seien es sogar 4,5 Prozent gewesen, berichteten die Arbeitsmarktforscher. Ähnlich gut seien auch die Arbeitsmarktchancen für Fachhochschulabsolventen: Hatte in dieser Gruppe die Arbeitslosenquote im Jahr 2006 noch bei 3,3 Prozent gelegen, sei sie bis zum Jahr 2011 auf 2,5 Prozent gesunken.
EU-Minister verhandeln über Wende in der Fischereipolitik
Brüssel (dpa) - Die EU-Fischereiminister sind zu Verhandlungen über eine Kehrtwende in ihrer Fischereipolitik zusammengekommen. Sie wollen die Überfischung der Meere stoppen und verbieten, ungewollt gefangene Fische zurück ins Meer zu werfen. „Die Fischereipolitik hat in der Vergangenheit nicht funktioniert“, sagte der irische Landwirtschaftsminister Simon Coveney am Dienstag vor dem Treffen in Brüssel. Die deutsche Ministerin Ilse Aigner (CSU) sprach sich für eine „mutige Reform“ aus. Zentraler Punkt ist der Zeitplan für das sogenannte Rückwurfverbot für ungewollt gefangene Fische. Große Fischereinationen wie Spanien drängen auf eine ausreichende Übergangszeit. Beschlüsse werden erst nach harten Verhandlungen am Mittwochmorgen erwartet.
Zahl der Carsharing-Nutzer stark gestiegen
Berlin (dpa) - Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen Carsharing. Mehr als 453 000 Autofahrer waren im vergangenen Jahr mindestens einmal mit einem Carsharing-Fahrzeug unterwegs. Den Wagen mit anderen zu teilen - dieser Gedanke lockte damit knapp 200 000 Neukunden, wie der Bundesverband Carsharing am Dienstag in Berlin mitteilte. Demnach können die Autohersteller auf dem Markt zunehmend Fuß fassen: Ihre Angebote mit stationsunabhängigen Autos zogen etwa drei Viertel der Neukunden an. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, sagte, das eigene Auto sei immer weniger ein Statussymbol. „Es ist gut, dass mit Carsharing eine undogmatische Alternative besteht.“ Der Bundesverband hofft, dass sich 2020 zwei Millionen Menschen das Auto mit anderen teilen.
Fresenius fährt zum Jubiläum Rekorde ein
Bad Homburg (dpa) - Der Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius hat sein 100. Jahr mit Rekorden bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Die Aktionäre des DAx-Konzerns dürfen mit der 20. Dividendenerhöhung in Folge rechnen. Glänzende Geschäfte der Infusions- und Generikatochter Kabi sowie gestiegene Patientenzahlen bei der Krankenhaustochter Helios trieben den Umsatz im Geschäftsjahr 2012 auf 19,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 16,4 Mrd), wie Fresenius am Dienstag mitteilte. Das Konzernergebnis wuchs um 22 Prozent auf 938 Millionen Euro. Neben dem positiven Währungseinfluss durch den starken US-Dollar haben auch Zukäufe zum Umsatzanstieg beigetragen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg weltweit um 20 000 auf knapp 170 000.
„Norwegian Breakaway“ verlässt Baudock
Papenburg (dpa) - Die „Norwegian Breakaway“, das bislang größte in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff, ist am Dienstagmorgen aus der Dockhalle der Meyer Werft in Papenburg geholt worden. Im Werfthafen soll es nach Angaben des Unternehmens im Lauf des Tages erste Tests geben. Der Luxusliner soll in den kommenden Wochen fertiggestellt werden, bevor er im April an die US-amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line (Miami) übergeben wird. Dafür wird wieder eine Passage über die Ems in Richtung Nordsee notwendig. Der Heimathafen ist New York. Das 324 Meter lange und fast 40 Meter breite Schiff bietet rund 4000 Passagieren Platz.
Zahl der Aktionäre in Deutschland wieder deutlich gesunken
Frankfurt/Main (dpa) - Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist nach einem Zwischenhoch Anfang 2012 in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich gesunken. 8,8 Millionen Menschen hatten zum Jahresende direkt und/oder indirekt Geld in Aktien investiert, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. 1,3 Millionen Anleger kehrten den Börsen im zweiten Halbjahr 2012 wieder den Rücken, viele nutzten nach Einschätzung des Aktieninstituts die gute Entwicklung der Kurse für Gewinnmitnahmen. In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hatten viele Menschen aus Angst vor Inflation und wegen der extrem niedrigen Zinsen für Sparprodukte Geld in Aktien oder Aktienfonds gesteckt.
Frankreich bleibt Deutschlands wichtigster Handelspartner
Wiesbaden (dpa) - Frankreich hat seinen Platz als Deutschlands wichtigster Handelspartner verteidigt. Das Handelsvolumen stieg 2012 auf 169,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Mit plus 1,1 Prozent zum Vorjahr entwickelten sich die Aus- und Einfuhren allerdings nur halb so dynamisch wie der Außenhandel insgesamt, der um 2,2 Prozent zulegte. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Niederlande mit einem Warenverkehr von 157,6 Milliarden Euro (+4,2 Prozent) und China mit einem Außenhandelsumsatz von 143,9 Milliarden Euro (-0,3 Prozent). Frankreich ist seit 1975 Deutschlands wichtigster Handelspartner - dabei ist der Nachbar mit einem Anteil von 9,5 Prozent der wichtigste Einzelkunde der deutschen Exportindustrie. Im vergangenen Jahr stiegen die deutschen Exporte über den Rhein um 3,0 Prozent auf 104,5 Milliarden Euro.
BASF erreicht dank Öl und Gas 2012 erneut Rekordwerte
Ludwigshafen (dpa) - Dank guter Geschäfte mit Öl, Gas und Pflanzenschutzmitteln hat der weltgrößte Chemiekonzern BASF erneut ein Rekordjahr bei Umsatz und operativem Ergebnis erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereffekten erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro, wie die BASF am Dienstag in Ludwigshafen mitteilte. Der Umsatz kletterte um 7,1 Prozent auf 78,7 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis ging hingegen aufgrund höherer Steuern im Öl- und Gasgeschäft um 21,2 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro zurück. Schlechter als im Vorjahr lief laut Konzernchef Kurt Bock das klassische Geschäft mit Chemikalien.
Wahlchaos in Italien treibt Zinsen für frisches Geld nach oben
Rom/Frankfurt (dpa) - Der drohende politische Stillstand hat die Zinskosten Italiens spürbar erhöht. Bei einer Versteigerung staatlicher Schuldtitel mit einer Laufzeit von einem halben Jahr stieg die zu zahlende Rendite auf 1,24 Prozent, wie die italienische Notenbank am Dienstag in Rom mitteilte. Das ist rund ein halber Prozentpunkt mehr als bei einer vergleichbaren Auktion Ende Januar und der höchste Wert seit Oktober 2012. Dennoch sei das absolute Niveau weiter sehr niedrig, so Experte Luca Cazzulani von der italienischen Großbank Unicredit. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Zinskrise hatte Italien den Investoren Ende 2011 deutlich mehr als sechs Prozent bieten müssen, um sich für sechs Monate Geld zu leihen.
Dax auf Talfahrt wegen politischer Sorgen in Italien
Frankfurt/Main (dpa) - Ernüchterung nach der Wahl in Italien hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag auf Talfahrt geschickt. In der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft, die als wichtiger Dominostein in Sachen Euro-Rettung gilt, droht nach den Parlamentswahlen politischer Stillstand. Der Leitindex Dax sackte am Nachmittag um 1,55 Prozent auf 7653 Punkte ab. Der MDax büßte 0,95 Prozent auf 13 016 Punkte ein, und der TecDax verlor 1,02 Prozent auf 904 Punkte. Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,26 Prozent am Vortag auf 1,18 Prozent. Der Euro kam unter Druck: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3077 (Montag: 1,3304) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7647 (0,7517) Euro.