Devisen: Euro rutscht unter 1,30 US-Dollar - Schuldenkrise und Charttechnik
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch kräftigunter Druck geraten und unter die psychologisch wichtige Marke von 1,30US-Dollar gefallen. Eine Kombination aus Pessimismus in der Schuldenkrise unddurchbrochenen charttechnischen Unterstützungslinien ist nach Einschätzung vonExperten dafür verantwortlich, dass die Gemeinschaftswährung auf den tiefstenStand seit Januar gesunken ist.
Zuletzt wurde der Euro bei 1,2978 Dollargehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2993(Dienstag: 1,3181) Dollar festgesetzt.
"Die Stimmung nach dem EU-Gipfel hat endgültig gedreht, nachdemBundesbank-Chef Jens Weidmann sich entschieden gegen eine Krisenlösung über denInternationalen Währungsfonds ausgesprochen hatte", sagte Devisen-Experte LutzKarpowitz von der Commerzbank. Damit schwinde die Hoffnung auf den letztenkurzfristigen Lösungsansatz. Auch die langfristigen Pläne für einen Fiskalpaktmit nationalen Schuldenbremsen dürften sich schwieriger vertraglich umsetzenlassen, als zunächst gedacht. Insgesamt verstetige sich der Eindruck, die Länderder Eurozone seien in einer Schicksalsgemeinschaft gefangen, die langsam vorsich hindarbt.