Devisen: Euro sackt zeitweise unter 1,32 US-Dollar - Zwei-Monats-Tief

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die weiter schwelende Schuldenkrise in Europa hat denEuro am Freitag zeitweise unter die Marke von 1,32 US-Dollargedrückt. Mit 1,3199 Dollar kostete der Euro so wenig wie zuletzt am 21.September. Bis zum späten Nachmittag erholte sich die Gemeinschaftswährung mit1,3255 Dollar etwas.

Im Wochenvergleich büßte der Euro gleichwohl über fünfUS-Cent ein. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittagauf 1,3325 (Donnerstag: 1,3321) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit0,7561 (0,7507) Euro.

"Der entscheidende Belastungsfaktor für den Euro bleibt, dass man in Europadie Schuldenkrise trotz des Hilfspakets für Irland nicht wirklich in den Griffbekommt", sagte Devisenexperte Mario Mattera vom Bankhaus Metzler. Immer wiedererschütterten neue negative Meldungen den Markt. Das Bundesfinanzministeriumdementierte am Freitag zwar rasch einen Zeitungsbericht, wonach Portugalebenfalls unter den Rettungsschirm für finanzschwache Euro-Staaten gedrängtwerden soll. Auch die portugiesische Regierung bezeichnete den Bericht als"komplett falsch". Für eine Beruhigung an den Märkten sorgten solche Meldungenaber nicht.

Auch die Lage am europäischen Staatsanleihenmarkt verschlechterte sich zumWochenausklang weiter. Insbesondere die Risikoaufschläge für spanischeStaatstitel legten weiter zu und stiegen auf neue Rekordstände. Auch inPortugal, Italien und Irland kletterten die Renditen weiter. "Es muss jetzt einWellenbrecher her, um die Spirale zu durchbrechen", sagte Mattera. Wie dieserallerdings aussehen sollte, ließ er nach den Erfahrungen mit der Hilfe fürIrland offen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,84470 (0,84645) britische Pfund , 110,92 (111,35)japanische Yen und 1,3252 (1,3326) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.355,00 (1.373,25) Dollar gefixt. Ein Kilo Gold kostete32.620,00 (32.570,00) Euro.