Devisen: Euro springt knapp über die Marke von 1,40 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag in einem sehr nervösen Umfeldknapp über die Marke von 1,40 US-Dollar übersprungen. Nach dem Zinsentscheid derUS-Notenbank Fed knüpfte die Gemeinschaftswährung an ihre am Nachmittagbegonnene Aufwärtsbewegung an und lag zuletzt bei 1,4011 US-Dollar.
Im früheneuropäischen Handel war der Euro zuvor noch unter Druck gekommen und bis auf1,3855 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursgegen Mittag noch auf 1,3884 (Montag: 1,3948) Dollar festgesetzt. Der Dollarkostete damit 0,7203 (0,7169) Euro.
Die US-Währungshüter hatten am Dienstag erneut eine Fortsetzung ihrerexpansiven Geldpolitik signalisiert und die Leitzinsen wie erwartet unverändertauf dem Rekordtief zwischen Null und 0,25 Prozent belassen. Im Gegensatz zuvorangegangenen Kommentaren sprach die Notenbank aber von einer Verbesserung derkonjunkturellen Lage, die Erdbebenkatastrophe in Japan fand indes keineErwähnung.
Angesichts der äußerst angespannten Lage in Japan sprachen Händler zuvorallerdings von einem sehr nervösen Handelsverlauf. "Die Katastrophe scheint sichvon einem japanischen zu einem globalen Problem zu wandeln, worauf auch dieDevisenmärkte reagieren", sagte Özgür Atasever vom Bankhaus Metzler.Spiegelbildlich zum Ausverkauf an den Aktienmärkten begann am Dienstag eineFlucht in vermeintlich "sichere Häfen". Stark gefragt war etwa der SchweizerFranken, während der US-Dollar nur zeitweise profitieren konnte. Der japanischeYen knüpfte indes auch an seine jüngsten Kursgewinne an. Experten erklärendieses Phänomen mit der erwarteten Rückführung ausländischen Kapitals zurBewältigung der Krisenschäden.