Devisen: Euro steigt auf höchsten Stand seit einem Monat
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist zu Wochenbeginn auf denhöchsten Stand seit einem Monat gestiegen. In der Spitze kostete dieGemeinschaftswährung 1,4658 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt Anfang Mai.Bis zum späten Nachmittag gab der Euro allerdings etwas nach und notiertezuletzt bei 1,4605 Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs gegen Mittag auf 1,4596 (Freitag: 1,4488) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,6851 (0,6902) Euro.
Wesentlich neue Impulse konnten Devisenhändler zu Wochenbeginn nichtausmachen. In einem insgesamt eher ruhigen Umfeld verwiesen sie auf Faktoren,die den Euro bereits seit längerem stützen. "Der Euro hat zuletzt vor allem vonschwachen Konjunkturdaten aus den USA profitiert", sagte Devisenexperte ThomasAmend von HSBC Trinkaus. Jüngste Zahlen vom Arbeitsmarkt, zum Konsum und aus derIndustrie hatten zum Teil drastisch enttäuscht und auf eine deutlich langsamereGangart der US-Konjunktur schließen lassen.
Auch die anhaltende Schuldenkrise rund um den größten SchuldensünderGriechenland kann den Höhenflug des Euro nicht stoppen. "Dies zeigt, dass es inden USA keinesfalls besser aussieht als im Euroraum", sagte Amend mit Blick aufdie lahmende US-Konjunktur und die ebenfalls hohe Staatsverschuldung. "Außerdemzeigt sich, dass der politische Wille in Europa sehr stark ist, das Projekteines gemeinsamen Währungsraums nicht scheitern zu lassen." Letztlich werde diePolitik alles versuchen, um finanzschwache Länder wie Griechenland zu stützen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,89030 (0,88750) britische Pfund, 117,05 (116,89) japanische Yen und1,2235 (1,2197) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurdein London am Nachmittag mit 1.549,00 (1.540,00) Dollar gefixt. Ein KilogrammGold kostete 33.330,00 (33.430,00) Euro.