Devisen: Euro steigt nach überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag nach derVeröffentlichung überraschend schwacher Arbeitsmarktdaten aus den USA deutlichzugelegt. Im Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,4575US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs nochauf 1,4488 (Donnerstag: 1,4460) Dollar festgesetzt.
Der Dollar kostete damit0,6902 (0,6916) Euro.
Überraschend schlechte Arbeitsmarktdaten aus den USA hätten den US-Dollarbelastet und den Euro kräftig steigen lassen, hieß es unisono von Experten. Anden Devisenmärkten habe der US-Arbeitsmarkt "auf ganzer Linie" enttäuscht,schreibt beispielsweise die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Nicht nur derverhaltene Stellenzuwachs ist negativ zu werten, sondern auch der Anstieg derArbeitslosenquote."
Nach der herben Enttäuschung vom amerikanischen Arbeitsmarkt zogenzahlreiche Experten sofort erste Rückschlüsse auf die künftige Geldpolitik inden USA. Mittlerweile rechnet kaum noch ein Experte mit einer Zinserhöhung derUS-Notenbank zum Jahreswechsel 2011/2012. Jetzt wird eine erste Straffung derGeldpolitik frühestens zur Jahresmitte 2012 erwartet, wenn nicht gar nochspäter. Sollte die Fed tatsächlich so lange zögern, würde der Leitzins ganzedreieinhalb Jahr bei null Prozent liegen. Die letzte Zinserhöhung würde dannsage und schreibe sechs Jahre zurückliegen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88750 (0,88295) britische Pfund , 116,89 (116,60)japanische Yen und 1,2197 (1,2167) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.540,00 (Vortag: 1.539,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Goldkostete 33.430 Euro (Vortag 33.620,00 Euro).