Devisen: Euro vor Vertrauensfrage in Griechenland über 1,43 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag vor einemwichtigen politischen Akt im hochverschuldeten Griechenland über der Marke von1,43 US-Dollar gehalten. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung1,4370 Dollar und damit etwas mehr als am Morgen.
Die Europäische Zentralbank(EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4373 (Montag: 1,4235) Dollarfestgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6958 (0,7025) Euro.
Am Devisenmarkt richten sich die Augen mehr denn je auf Griechenland. Dortwird Ministerpräsident Giorgos Papandreou in der Nacht zum Mittwoch demParlament die Vertrauensfrage stellen. Sollte die Regierung scheitern, könntendie Auswirkungen fatal sein. Käme es zum politischen Stillstand, droht dem Landim schlimmsten Fall die Staatspleite. Papandreous Sozialisten verfügen über einedenkbar knappe Mehrheit von 155 Sitzen in dem 300 Sitze starken Parlament.
"An den Finanzmärkten herrscht Ruhe vor dem Sturm", sagte DevisenexperteVolker Weber vom Bankhaus M.M. Warburg. Angesichts der eminent wichtigenAbstimmung in Griechenland positionierten sich die Investoren sehr vorsichtig."Ein Scheitern der Regierung würde den Euro wohl stark belasten." Doch selbstein Erfolg Papandreous dürfte die Verunsicherung unter den Anlegern nichtausräumen. "Eine handlungsfähige Regierung ist nur der erste Schritt zur Lösungder Griechenlandkrise", sagte Weber. Allen voran müsse die Bevölkerung von derNotwendigkeit weiterer Sparmaßnahmen überzeugt werden. Sollte dies gelingen,müsse der Sparkurs über Jahre hinweg durchgehalten werden.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88670 (0,87950) Britische Pfund , 115,20 (114,24)Japanische Yen und 1,2127 (1,2039) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1.544,75 (1.544,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34.090,00(34.190,00) Euro.