Devisen: Italien-Sorgen lasten auf Eurokurs

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag nicht vonseinen massiven Kursverlusten vom Vortag erholen können und ist weiter ins Minusgeraten. Die Sorge um eine politische Blockade in Italien setzt derGemeinschaftswährung zu.

Am Morgen stand der Euro bei 1,3050 US-Dollar. Am Montagvormittag hatte ernoch fast drei Cent mehr gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs auf 1,3304 (Freitag: 1,3186) Dollar festgesetzt.

Bei den Parlamentswahlen in Italien zeichnet sich eine Pattsituation ab: DasMitte-Links-Bündnis mit seinem Spitzenkandidaten Pier Luigi Bersani konnte zwardie Mehrheit im Abgeordnetenhaus holen. Im Senat erreichte jedoch keines derbeiden großen Bündnisse um Bersani und den Ex-Premier Silvio Berlusconi dieabsolute Mehrheit, so dass eine stabile Regierung unwahrscheinlich ist.

"Daher bleibt ein hoher Unsicherheitsfaktor im Markt", kommentiert ExperteUlrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Konjunkturdaten aus dem Euroraum stehen im Handelsverlauf nicht auf demProgramm. Allerdings gibt es mit einer italienischen Geldmarktauktion einenweiteren Risikofaktor. Ausgerechnet mitten im Wahlchaos will das Land mehr alsacht Milliarden Euro bei Anlegern einsammeln.

Zudem könnte eine Rede von Notenbankchef Ben Bernanke vor dem US-Senat denDevisenmarkt beeindrucken. Zuletzt hatten die Spekulationen auf ein vorzeitigesEnde der ultralockeren Geldpolitik in den Staaten Auftrieb erhalten. Darüberhinaus werden in den USA eine Reihe an Daten zum Häusermarkt sowie dasVerbrauchervertrauen des Conference Boards veröffentlicht.