Devisen: Trübe Konjunkturaussichten bringen Euro unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Konjunkturdaten haben den Euro amMittwoch unter die Marke von 1,32 US-Dollar gedrückt. Die Stimmung imVerarbeitenden Gewerbe der Eurozone hatte sich im April überraschend deutlichverschlechtert - auch in Deutschland, das bislang als Stabilitätsanker gilt.
AmNachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3150 Dollar. Im Tief fiel sie bisauf 1,3122 Dollar und im Schnitt wurde sie fast einen Cent tiefer gehandelt alsam Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegenMittag auf 1,3131 (Montag: 1,3214) Dollar fest.
Ein unerwartet kräftiger Rückgang des Einkaufsmanagerindex für die Eurozonehatte Anlegern am Vormittag die Risikofreude verdorben. Das Stimmungsbarometerfür die Industrie war auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren gefallen undsignalisiert nach Einschätzung von Berenberg-Ökonom Christian Schulz Kontraktionauf breiter Front. Die großen Sorgenkinder Italien und Spanien hatten auf ganzerLinie enttäuscht. Besonders bedenklich bewerteten Experten zudem das deutlicheMinus in Deutschland. Händler sprachen von ersten Anzeichen dafür, dass auchDeutschland in den Krisenstrudel gerate.
Der Abwärtstrend sei darüber hinaus nicht auf die Eurozone beschränkt,warnte Berenberg-Volkswirt Schulz. Auch in der Schweiz und Großbritannien seiendie Stimmungswerte zurückgegangen. Dennoch sieht der Experte keinen Grund, inPessimismus zu verfallen. Die Hoffnung liege nun auf China und den USA, wo sichdie Aussichten zuletzt verbessert haben. "Ein stabiles weltwirtschaftlichesUmfeld sollte in den kommenden Monaten gute Möglichkeiten für eine Erholung inEuropa bieten."
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,81205 (0,81295) britische Pfund , 105,31 (105,85)japanische Yen und 1,2018 (1,2018) Schweizer Franken festgelegt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit1.648,00 (Vortag: 1.651,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.770,00(39.700,00) Euro.