Devisen: Wirtschaftsflaute im Euroraum belastet Gemeinschaftswährung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Donnerstag nachschwachen Konjunkturdaten aus dem Währungsraum deutlich gesunken. Dieeuropäische Gemeinschaftswährung fiel im Tagesverlauf um mehr als einen Cent aufden tiefsten Stand seit drei Wochen.

Am späten Nachmittag wurde sie mit 1,3331US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursgegen Mittag auf 1,3327 (Mittwoch: 1,3480) Dollar festgesetzt.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone lasteten auf dem Euro. ImSchlussquartal war die Wirtschaft im Währungsraum um 0,6 Prozent zum Vorquartalgeschrumpft, wie die Statistikbehörde Eurostat am Vormittag mitteilte. Analystenhatten lediglich mit 0,4 Prozent gerechnet. Durch die schwachen Daten steige dieWahrscheinlichkeit neuer Zinssenkungen durch die EZB, sagten Händler. Das habeden Euro geschwächt.

Zudem hält das Thema Währungskrieg den Devisenmarkt in Atem. Die zwanzigwichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen am Wochenende einBekenntnis zu freien Wechselkursen abgeben. Eine ähnliche Initiative der G7hatte zuletzt mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert. "Nach derVerwirrung dürften die meisten Marktteilnehmer vorsichtiger mit denumhergeisternden Schlagzeilen umgehen", so Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,85940 (0,86600) britische Pfund , 124,39 (125,95)japanische Yen und 1,2293 (1,2365) Schweizer Franken festgelegt. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.646,00(1.645,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.040,00 (38.670,00)Euro.