„Dicke Eier“ sind nicht abgekupfert

Produkt-Designer verliert seine Zivilklage gegen Storck.

Düsseldorf. Keine runde Sache wurde für Produkt-Designer Rudi Linke sein Prozess gegen Süßwaren-Hersteller Storck. Der darf auch weiterhin „Dickmann’s Dicke Eier“ in den Supermärkten verkaufen. Das Düsseldorfer Landgericht entschied am Donnerstag, dass es sich bei den Schoko-Küssen nicht um ein Plagiat handelt. Sie müssen also nicht aus dem Handel genommen werden.

Wie Richterin Ursula Pastohr erklärte, weichen die Dickmann’s-Eier in ausreichender Weise von dem Produkt ab, das sich der Unternehmer aus Münster als Geschmacksmuster hatte sichern lassen. Seine Eier haben eine „schlanke, schlichte Form mit gelblichen und bräunlichen Farben“.

Dagegen seien die „Dicken Eier“ von Storck eher „maulwurfshügelig und gedrungen“, sie hätten nicht die typische Ei-Form, sondern sehen eher wie der klassische Schaumkuss aus. „Es gibt da so viele Formen. Da muss man schon genau hinsehen“, erklärte Ursula Pastohr.

Für Rudi Linke ist die Entscheidung des Gerichts eine große Enttäuschung. Denn er hatte sich die Idee der Schoko-Eier bereits vor fünf Jahren patentieren lassen. Weil er starke Partner für die Produktion suchte, hatte sich der Produkt-Designer dann auch mit Storck in Verbindung gesetzt. Der Lebensmittel-Riese zeigte aber wenig Interesse. Umso erstaunter war Linke, als „Dickmann’s Dicke Eier“ auf den Markt kamen.

Aber einen kleinen Erfolg konnte er trotzdem am Donnerstag mit nach Hause nehmen. Denn Storck wollte ihm verbieten lassen, dass er sich die Eier überhaupt als Patent sichern darf. Diese Klage wurden ebenfalls zurückgewiesen. An dem Geschmacksmuster, wie Linke es vor fünf Jahren beantragt hat, sei nichts auszusetzen.

Wie das Gericht urteilen würde, hatte sich schon bei der ersten Verhandlung vor dem Landgericht angedeutet. Für Linke ist klar: „Das ist eine Ungerechtigkeit. Die Eier wurden doch eins zu eins angekupfert.“

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