Die neue S-Klasse soll Daimler ganz nach oben bringen
Sie gilt als Limousine der Reichen und Mächtigen — und bietet sogar Massagen.
Hamburg. Sie gilt seit Jahrzehnten als Limousine der Reichen und Mächtigen — die S-Klasse von Daimler. Bei einer Gala in Hamburg wurde am Mittwochabend die nächste Generation enthüllt.
Das erneuerte Flaggschiff des Herstellers aus Stuttgart kommt im Sommer ab 79 790 Euro in den Handel. Die um 15 Zentimeter gestreckte Langversion kostet 5500 Euro mehr. Das Basismodell wird von einem V6-Diesel angetrieben, mit dem der Wagen schon ab 76 519 Euro zu haben ist.
Die nächste Auflage der Luxuslimousine bringt vor allem Neuerungen in den Bereichen Sicherheit und Komfort mit. Dazu zählen teils aufpreispflichtige Extras für die Rückbank wie etwa elektrisch einstellbare Sitze mit Hot-Stone-Massagefunktion und mehr Bildschirme, als in manchem Wohnzimmer zu finden sind. Das Design wurde nur dezent weiterentwickelt, die Abmessungen blieben nahezu unverändert, und die Motoren sind weitgehend bekannt.
In punkto Sicherheit setzt Mercedes neben elektrischen Gurtbringern und Gurt-Airbags im Fond besonders auf neue Assistenzsysteme. Dafür wird die S-Klasse mit einer Stereo-Kamera für das räumliche Erfassen der Fahrzeugumgebung ausgestattet. So soll das Auto im Stadtverkehr automatisch für Fußgänger bremsen, an Kreuzungen auf Querverkehr achten und im Stau dem Vorausfahrenden folgen können.
Branchenkenner rechnen im ersten vollen Produktionsjahr mit rund 100 000 verkauften Limousinen. „Das wird die Ertragskraft stärken“, erwartet Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen.
Vor allem auf dem größten Automarkt China hätte Daimler das bitter nötig. Dort hat die Konkurrenz die Stuttgarter mittlerweile deutlich abgehängt. Die S-Klasse verkauft sich unterdessen nirgendwo so gut wie in dem Riesenreich.
„Eine positive Performance der S-Klasse wäre ein wichtiges Signal, dass man angreift“, sagt Experte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. „Man hat richtig viel reingesteckt, gerade beim Thema Fahrerassistenz-Systeme.“