WestLB: Trotz Pleite üppige Einkommen
Die 85 Mitarbeiter der Bad Bank, die die „Giftpapiere“ verkaufen, verdienen im Schnitt 155 000 Euro pro Jahr.
Düsseldorf. Zwar wurde die frühere Landesbank WestLB schon 2012 zerschlagen, doch die Kosten für die Bad Bank EAA und die Nachfolgebank Portigon werden den Steuerzahler noch lange belasten.
Vor dem Hintergrund, dass viele der beim WestLB-Rechtsnachfolger Portigon verbliebenen Mitarbeiter nicht ausgelastet sind, fordert Ralf Witzel, Fraktionsvize der FDP im Landtag, im Gespräch mit unserer Zeitung: „Die Betroffenen und der Steuerzahler haben ein Anrecht darauf, dass wertvolle Arbeitskraft sinnvoll für unser Land zum Einsatz kommt — etwa in der Finanzverwaltung oder als Dozenten für kaufmännische Bildungsgänge.“
Einige Mitarbeiter hätten sogar Luxusabfindungen von 250 000 Euro abgelehnt, weil sie lieber für jährlich 86 000 Euro weiterarbeiten.
Doch da ist noch ein anderes Institut, das mit der Aufarbeitung der trüben WestLB-Vergangenheit befasst ist: Die Bad Bank, die die Schrott-Wertpapiere der WestLB verwaltet. Dabei ist die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) laut dem eigenen Geschäftsbericht durchaus erfolgreich. So habe man das Jahr 2012 mit einem Plus von knapp neun Millionen Euro abgeschlossen.
Dennoch findet Witzel, dass auch hier nicht alles in Ordnung ist. Laut Geschäftsbericht beträgt der Personalaufwand 13,2 Millionen Euro — der Jahresdurchschnittsverdienst aller bei der EAA-Beschäftigten 85 Mitarbeiter liegt damit bei rund 155 000 Euro.
Witzel vergleicht das mit dem durchschnittlichen Jahres-Salär aller Beschäftigten bei der DZ-Bank (50 800 Euro) oder der Commerzbank (71 800 Euro). Selbst bei der Deutschen Bank sind es „nur“ 130 000 Euro. Witzel: „Aus Beschäftigtensicht ist die EAA keine Bad Bank, sondern eine Best Bank: Jobangebote und Spitzengehälter boomen. Hier gelten offenbar andere Realitäten als in der sonstigen Bankenlandschaft.“