dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Mindestens 100 Millionen Euro Soforthilfe für Milchbauern

Berlin (dpa) - Die deutschen Milchbauern sollen angesichts drastisch gesunkener Preise Soforthilfen von mindestens 100 Millionen Euro bekommen. Über die genaue Höhe werde er noch Gespräche führen, sagte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) nach einem „Milchgipfel“ mit Vertretern von Bauern, Molkereien und Handel am Montag in Berlin. Damit Landwirte finanzielle Engpässe überbrücken können, soll das Hilfspaket unter anderem zusätzliche Bürgschaften und steuerliche Entlastungen umfassen. Die Milchpreise für die Bauern sind teils unter 20 Cent je Liter gefallen. Um die Kosten decken zu können, gelten mindestens 35 Cent als nötig. Ursache des seit Monaten andauernden Preistiefs sind große Milchmengen auf den Märkten.

Inflation in Deutschland bleibt im Keller: 0,1 Prozent im Mai

Wiesbaden (dpa) - Die Inflation in Deutschland bleibt im Keller. Im Mai 2016 lagen die Verbraucherpreise gerade einmal um 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag anhand vorläufiger Zahlen mitteilte. Im April waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr sogar um 0,1 Prozent gesunken - erstmals seit Januar 2015. Das lag vor allem daran, dass Sprit und Heizöl deutlich günstiger waren als vor Jahresfrist. Dieser Trend hielt im Mai an, auch wenn er sich etwas abschwächte. Von April auf Mai des laufenden Jahres stiegen die Verbraucherpreise nach dieser ersten Berechnung um 0,3 Prozent.

Weniger Aussteller bei der Luftfahrtmesse ILA 2016

Schönefeld (dpa) - Weniger Messetage, weniger Aussteller: Die Internationale Luftfahrtausstellung (ILA) fällt in diesem Jahr bescheidener aus. Von diesem Mittwoch bis Samstag präsentieren sich in Schönefeld bei Berlin 1017 Aussteller aus 37 Ländern, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Bei der letzten Ausgabe vor zwei Jahren waren es 1203 Aussteller aus 40 Ländern. Die ILA-Fläche von 250 000 Quadratmetern bleibt indes unverändert. Die Messe war von sechs auf vier Tage verkürzt worden. Auch das Flugprogramm wurde ausgedünnt. Die Veranstalter entsprachen damit nach eigenen Angaben Wünschen der Aussteller und Fachbesucher.

Nachfrage nach Arbeitskräften wächst wieder deutlich

Nürnberg (dpa) - Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat im Mai wieder stärker zugelegt. Wegen der guten wirtschaftlichen Lage gebe es bei den Unternehmen derzeit noch mehr offene Stellen als zuletzt schon, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag in Nürnberg mit. Der monatliche Stellenindex BA-X stieg dementsprechend deutlich um fünf Punkte auf 217 Zähler. „Nach (...) eher verhaltenen Anstiegen in den Vormonaten wächst er nun wieder sehr schwungvoll und signalisiert aktuell eine hohe Dynamik der Kräftenachfrage“, berichtete die BA. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das Stellenbarometer sogar um 29 Punkte im Plus. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet die BA mit einer weiter leicht steigenden Arbeitskräfte-Nachfrage. Besonders viele Mitarbeiter werden noch immer für das Flüchtlingsmanagement gesucht. Aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel und im verarbeitenden Gewerbe gibt es zahlreiche offene Stellen.

Griechenland und Gläubiger weiterhin uneins

Athen (dpa) - Beim neuen griechischen Sparpaket als Voraussetzung für neue Hilfsmilliarden steht eine Einigung zwischen der Regierung in Athen und den Gläubigern weiter aus. Eine Videokonferenz am Sonntagnachmittag habe weitere offene Baustellen in der Vereinbarung an den Tag gebracht, berichtete die Athener Tageszeitung „Kathimerini“ am Montag. Demnach gibt es zwei wesentlichen Knackpunkte: Die sogenannten „faulen Kredite“ bei griechischen Banken, die sich auf viele Milliarden Euro belaufen und an ausländische Fonds verkauft werden sollen, sowie eine Solidaritätszulage für griechische Rentner - darauf besteht die griechische Regierung.

Japan plant offenbar Verschiebung der Mehrwertsteuererhöhung

Tokio (dpa) - Japans Regierung will sich offenbar bei der umstrittenen Erhöhung der Mehrwertsteuer mehr Zeit lassen. Regierungschef Shinzo Abe werde einen eigentlich für das kommende Jahr geplanten Anstieg der Mehrwertsteuer von acht auf zehn Prozent womöglich um zweieinhalb Jahre verschieben, sagte Hakubun Shimomura, ein Berater von Abe, am Sonntag im japanischen Fernsehen. Mit der Verschiebung wolle die Regierung verhindern, dass die zaghafte konjunkturelle Erholung abgewürgt wird. Im ersten Quartal war die japanische Wirtschaft mit 0,4 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen. Japanische Medien hatten bereits am Wochenende berichtet, Abe habe ranghohe Parteimitglieder über eine Verschiebung informiert.

Tarifverdienste bleiben im ersten Quartal im Plus

Wiesbaden (dpa) - Die Tarifbeschäftigten haben auch im ersten Quartal dieses Jahres mehr Geld in der Tasche. Ihre Gehälter und tariflich vereinbarte Sonderzahlungen waren im Schnitt 2,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Im gleichen Zeitraum haben sich die Verbraucherpreise nur um 0,3 Prozent erhöht, so dass sich erneut ein deutliches Reallohnplus zeigt. Ohne die Sonderzahlungen betrug der Zuwachs in der Jahresfrist 2,3 Prozent. In den einzelnen Wirtschaftszweigen entwickelten sich die Entgelte sehr unterschiedlich. Große Auswirkungen hatten unter anderem Tariferhöhungen für Leiharbeiter, die bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen für einen überdurchschnittlichen Wert von plus 3,4 Prozent sorgten.

Frankreichs Wirtschaft gewinnt überraschend stark an Fahrt

Paris (dpa) - Die französische Wirtschaft hat zu Beginn des Jahres überraschend deutlich zugelegt. Im ersten Quartal sei die Wirtschaftsleistung zum Vorquartal um 0,6 Prozent gewachsen, teilte das Statistikamt Insee am Montag nach einer zweiten Schätzung mit. In einer ersten Schätzung hatten die Statistiker für die Monate Januar bis März nur ein Wachstum von 0,5 Prozent gemeldet. Bankvolkswirte hatten mit einer Bestätigung der ersten Schätzung gerechnet. Im Schlussquartal 2015 war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone noch um 0,4 Prozent gewachsen und damit genauso stark wie im dritten Quartal des vergangenen Jahres. Im Jahresvergleich legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal laut Insee um 1,4 Prozent zu und damit ebenfalls etwas stärker als erwartet.

VW-Führung ruft bei Konzernumbau zu Geduld und Teamgeist auf

Wolfsburg (dpa) - Die VW-Spitze sieht den laufenden Konzernumbau als Kraft- und Geduldsprobe und hat die betroffenen Büromitarbeiter zu Geschlossenheit, Durchhaltevermögen und Teamarbeit aufgerufen. Die gewünschte Trennung zwischen dem VW-Konzern als Überbau und VW-Pkw als Kernmarke wirbele vieles durcheinander. „Aufgaben und Schnittstellen wurden neu definiert, Teams haben sich neu formiert, Kollegen haben neue Aufgaben übernommen“, schrieben Konzernchef Matthias Müller und Markenchef Herbert Diess in der aktuellen VW-Mitarbeiterzeitung, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. „Uns ist klar, dass eine so tiefgreifende Neuaufstellung Zeit braucht und in der Übergangsphase auch zu Reibungsverlusten führt.“

Euroschwäche verhilft Dax zu Gewinn

Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Montag im insgesamt ruhigen Handel fast alles um geplante Übernahmen gedreht. Der Dax baute ein Plus aus der vergangenen Woche mit einem Zugewinn von 0,36 Prozent auf 10 322,87 Punkte weiter aus. Dabei wurde der Leitindex auch vom schwachen Euro gestützt. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Montag 0,06 Prozent auf 20 798,39 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax kam mit plus 0,04 Prozent auf 1690,97 Punkte kaum vom Fleck, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,27 Prozent vorrückte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,03 Prozent am Freitag auf 0,06 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,17 Prozent auf 142,26 Punkte.