dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Schäuble rechnet mit Griechenland-Lösung im Mai

Brüssel (dpa) - Im Ringen um Griechenlands Spar- und Reformauflagen rechnet Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) noch im laufenden Monat mit einer Entscheidung. Er sei zuversichtlich, „dass wir im Mai eine Lösung erreichen“, sagte Schäuble am Montag vor Beratungen mit seinen Euro-Amtskollegen in Brüssel. Bei dem Extratreffen der Finanzchefs, sei wohl keine abschließende Lösung zu erwarten. Ein Verfahren für zusätzliche Sparschritte Griechenlands müsse noch konkretisiert werden, sagte Schäuble.

Preisabsprachen bei Bier und Süßem: Millionenbuße für Supermärkte

Bonn (dpa) - Wegen unerlaubter Preisabsprachen für Bier, Süßigkeiten und Kaffee hat das Bundeskartellamt erneut gegen Supermarktketten in ganz Deutschland saftige Millionenstrafen verhängt. Insgesamt verlangt die Behörde 90,5 Millionen Euro. Zahlen müssen unter anderem Regionalgesellschaften von Edeka, Metro, Netto, Kaufland sowie der Getränkegroßhandel A. Kempf in Offenburg. Sie haben nach Überzeugung der Aufsichtsbehörde mit der Großbrauerei Anheuser Busch die Ladenpreise vor allem für Premium-Biere wie „Becks“-Bier, „Franziskaner“ und „Hasseröder“ abgesprochen. Anheuser Busch selbst und die Handelskette Rewe wurden die Bußgelder erlassen, weil sie den Behörden bei der Aufklärung umfassend geholfen haben. „Leidtragende solcher systematischen Preisbindungspraktiken sind die Endverbraucher“, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt.

Vierte Runde im Metalltarifstreit gestartet - Einigungsversuch in NRW

Neuss (dpa) - Nach massiven Warnstreiks im Metalltarifstreit haben sich Verhandlungsführer am Montag in Neuss zu einem weiteren Einigungsversuch getroffen. Bundesweit sind die Tarifparteien damit in Nordrhein-Westfalen in die vierte Verhandlungsrunde gegangen, nachdem die dritte Runde der jeweils regional geführten Gespräche in allen Tarifbezirken bislang ohne Ergebnis geblieben war. Die IG Metall fordert bislang 5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich in 24 Monaten auf 2,1 Prozent summieren - zusätzlich soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben. Bundesweit geht es um mehr Geld für 3,8 Millionen Beschäftigte, davon rund 700 000 in NRW. Ziel ist es, eine Einigung bis Pfingsten schaffen. Beide Seiten liegen aber noch zu weit auseinander.

ADAC sieht sich wirtschaftlich auf stabilem Kurs

München (dpa) - Der ADAC hat im vergangenen Jahr mehr Mitgliedsbeiträge eingenommen, aber mit seinen Versicherungstöchtern weniger verdient. Zugleich wurde für die Pannenhilfe und für die Reform des Autoclubs mehr Geld ausgegeben. ADAC-Präsident August Markl sagte am Montag in München, die Zahl der Mitglieder sei um 228 000 auf 19,2 Millionen gestiegen. Im laufenden Jahr erwarte er einen ähnlichen Zuwachs. Laut einer neuen Mitgliederbefragung hielten 60 Prozent der Mitglieder den Club für glaubwürdig, 63 Prozent seien mit seinen Leistungen zufrieden. Das seien zwar weniger als vor der Aufdeckung der Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“, aber mehr als im Krisenjahr 2014. Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge schloss ADAC-Vizepräsident Thomas Burkhardt für dieses und auch für nächstes Jahr aus.

Kreditwirtschaft: Pläne gegen „Cum-Cum“-Geschäfte zu weitgehend

Berlin (dpa) - Pläne zur gesetzlichen Eindämmung von umstrittenen Dividendengeschäften gehen aus Sicht der Kreditwirtschaft zu weit. Das Ziel werde zwar unterstützt, die Maßnahmen der Koalition gegen solche als „Cum-Cum“ bekannte Steuertricks schössen jedoch „weit über dieses Ziel hinaus“ und erfassten „auch und vor allem „übliche“ Sachverhalte, bei denen von einer missbräuchlichen Gestaltung keine Rede sein kann und die für moderne Kapitalmärkte wesentlich sind“, heißt es in einer Stellungnahme der Kreditwirtschaft für eine Anhörung des Finanzausschusses des Bundestages am Montag in Berlin. Über die Aktiengeschäfte konnten große Kunden aus dem Ausland Steuern auf Dividenden von deutschen Unternehmen umgehen. Nach den Gesetzesplänen soll dieses Steuerschlupfloch rückwirkend zum 1. Januar 2016 geschlossen werden.

IWF fordert von Deutschland Strukturreform und späteres Rentenalter

Berlin/Washington (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Deutschland zu weiteren Reformen und mehr Investitionen in die Infrastruktur aufgefordert. „Weitere Fortschritte bei Strukturreformen würden das Potenzialwachstum beleben“, schreiben die IWF-Experten in ihren am Montag in Berlin vorgelegten Empfehlungen. Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge sowie Frauen und ältere Arbeitnehmer sollten erweitert werden. Der IWF spricht sich zudem für ein späteres Renteneintrittsalter aus. Es wäre hilfreich, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Von einem dynamischeren Deutschland würde auch die nach wie vor fragile wirtschaftliche Erholung im Euroraum profitieren“, heißt es in dem IWF-Bericht.

Dax bleibt über 10 000 Punkten

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat die frisch zurückeroberte Marke von 10 000 Punkten am Montag gehalten. Am Nachmittag stand der Dax 1,49 Prozent höher bei 10 017,40 Punkten, nachdem er zuvor bei 10 068 Zählern sein bisheriges Tageshoch markiert hatte. Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es um 0,19 Prozent auf 20 080,13 Zähler hoch, und der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 1,27 Prozent auf 1620,48 Punkte vor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um mehr als ein Prozent zu. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,05 Prozent. Der Bund-Future gewann 0,17 Prozent auf 163,89 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1395 (Freitag: 1,1427) US-Dollar fest.