dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Lokführer beginnen Streik im Güterverkehr
Berlin (dpa) - Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren fast dreitägigen Streik bei der Deutschen Bahn begonnen. Zunächst blieben am Dienstag viele Güterzüge stehen. Von Mittwochfrüh um 2.00 Uhr an soll dann der gesamte Personenverkehr bestreikt werden - bis Donnerstagabend um 21.00 Uhr. Die Bahn bereitet Notfahrpläne vor. Im Güterverkehr sollen die Züge erst am Freitagmorgen um 9.00 Uhr wieder rollen. Bis dahin hätten für die Versorgung wichtige Züge Vorrang, kündigte die Bahn an. Es ist die siebte Warnstreik- oder Streikaktion seit Beginn die Tarifkonflikts. Zuletzt hatten die Lokführer Anfang November gestreikt.
Gericht setzt Kaution für Middelhoff fest
Essen (dpa) - Nach gut fünf Monaten in Untersuchungshaft kann der frühere Topmanager Thomas Middelhoff gegen eine Kaution zunächst wieder freikommen. Das Essener Landgericht bezifferte die zu zahlende Sicherheitsleistung am Dienstag auf 895 000 Euro. Außerdem müsse er seine Reisepässe abgeben, teilte das Gericht in Essen mit. Das Gericht gehe davon aus, dass einer möglichen Fluchtgefahr mit diesen Auflagen begegnet werden könne, hieß es. Gegen den Beschluss der Kammer können Middelhoff und die Bochumer Staatsanwaltschaft Beschwerde einlegen. Middelhoff war unter anderem wegen Untreue im November vergangenen Jahres zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Studie: Rekordvergütung für VW-Chefkontrolleur Piëch
Frankfurt/Main (dpa) - Die Oberaufseher der Dax-Konzerne haben 2014 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Die Gesamtvergütung der Aufsichtsratschefs stieg um knapp 7 Prozent auf durchschnittlich 390 000 Euro, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Analyse der Unternehmensberatung hkp hervorgeht. Spitzenreiter war demnach VW-Chefkontrolleur Ferdinand Piëch, der mit knapp 1,48 Millionen Euro (plus 24 Prozent) so viel verdiente wie kein anderer Dax-Aufsichtsratschef jemals zuvor. Mit deutlichem Abstand folgen auf Piëch die Aufsichtsratsvorsitzenden Paul Achleitner (Deutsche Bank) mit 818 500 Euro und Gerhard Cromme (Siemens) mit 616 500 Euro.
Gazprom-Chef in Athen - große Energiepläne
Athen (dpa) - Athen und Moskau wollen künftig enger im Bereich Energie kooperieren. Aus diesem Grund ist der Chef des russischen Staatsmonopolisten Gazprom, Alexej Miller, am Dienstag mit dem griechischen Energieminister Panagiotis Lafazanis zusammengekommen. Wie das griechische Staatsfernsehen (NERIT) weiter berichtete, stehen im Mittelpunkt der Gespräche die geplante Erweiterung einer Gas-Pipeline auf griechischen Boden sowie andere Energiethemen. Athen hofft zudem auf niedrigere Preise für russische Erdgaslieferungen. Am späten Nachmittag sollte der Gazprom-Chef auch den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras treffen.
EU-Kommission will gegen Gazprom vorgehen
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will ihr Wettbewerbsverfahren gegen den russischen Energieriesen Gazprom vorantreiben. Dem Unternehmen sollen voraussichtlich am Mittwoch die offiziellen Beschwerdepunkte zugeschickt werden, verlautete am Dienstag aus der Brüsseler EU-Behörde. Die obersten Wettbewerbshüter Europas haben den Giganten unter anderem im Verdacht, den Transport von Gas in osteuropäische Staaten und somit den Wettbewerb behindert zu haben. Die EU-Kommission untersucht seit September 2012 die Geschäftspraktiken von Gazprom.
Griechenland bekommt Defizit fast in den Griff
Luxemburg/Brüssel (dpa) - Das hochverschuldete Griechenland steuert nach Jahren übermäßiger Defizite wieder normale Werte an. Athen drückte die Neuverschuldung im vergangenen Jahr auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung nach 12,3 Prozent zuvor. Das berichtete das Europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg. Die EU-Kommission hatte ursprünglich einen noch besseren Wert von 2,5 Prozent erwartet. Konsequenzen an der Defizit-Front hat das Krisenland aber zunächst nicht zu befürchten. Denn im laufenden Strafverfahren hat Athen noch bis 2016 Zeit, die Maastrichter Defizitmarke von 3 Prozent einzuhalten.
Bundesagentur verspricht trotz Computer-Panne pünktliche Zahlungen
Nürnberg (dpa) - Empfänger von Arbeitslosengeld können trotz der jüngsten Computer-Panne mit pünktlichen Zahlungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnen. Es sei gelungen, die fälligen Gelder noch am Montag bei der Deutschen Bundesbank anzuweisen, sagte eine Sprecherin. „Das Geld sollte also an diesem Dienstag auf dem Konto der Empfänger sein.“ Verzögerungen könne es allenfalls bei Postscheck-Empfängern geben. Das dürfte nach Einschätzung der Arbeitsagentur aber am Streik bei der Postbank liegen. Die Postbank bestritt dies am Dienstag. Bei der Auszahlung von Zahlungsanweisungen gebe es keine Verzögerungen, betonte ein Banksprecher.
Dax erholt sich schleppend
Frankfurt/Main (dpa) - Enttäuschende heimische Konjunkturdaten haben die Erholung des Dax am Dienstag abgebremst. Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex noch 0,72 Prozent im Plus bei 11 977,07 Punkten. Damit rutschte er wieder unter die viel beachtete Marke von 12 000 Zählern, die er am Vormittag deutlich übersprungen hatte. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,05 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0700 (Montag: 1,0723) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9346 (0,9326) Euro.