dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Streik bei Bahn abgewendet - Tarifgespräche werden fortgesetzt
Berlin (dpa) - Bei der Deutschen Bahn ist ein Streik der Lokführergewerkschaft GDL vorerst abgewendet. Wie die Bahn am Montag mitteilte, werden die unterbrochenen Tarifverhandlungen am Donnerstag fortgesetzt. Beide Seiten hätten in intensiven Gesprächen in den vergangenen Tagen „Ergebnisse zur künftigen Tarifvertragsstruktur erzielt“, hieß es. GDL bestätigte eine Verständigung mit der Deutschen Bahn. „Ja, wir haben eine Einigung“, somit werde nicht gestreikt, sagte ein GDL-Sprecher in Frankfurt. Am 11. Februar hatte die GDL die Tarifrunde für gescheitert erklärt, in der vorigen Woche beschloss sie einen Streik. Allerdings ließ sie Beginn und Dauer offen.
In der deutschen Wirtschaft steigt die Zuversicht
München (dpa) - Mit der Stimmung in der deutschen Wirtschaft geht es trotz der anhaltenden Unsicherheit über die Eurokrise in Griechenland weiter bergauf. Der vielbeachtete ifo-Index verbesserte sich im Februar zum vierten Mal in Folge von 106,7 Punkten im Vormonat auf 106,8 Punkte. „Die deutsche Wirtschaft zeigt sich robust gegenüber den geopolitischen Unsicherheiten“, sagte der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, am Montag. Im Februar beurteilten die Unternehmen ihre gegenwärtige Lage zwar etwas schlechter als im Januar, zeigten sich aber für die kommenden sechs Monate optimistischer. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Er wird monatlich aus der Befragung von rund 7000 Unternehmen aus Industrie, Einzel- und Großhandel sowie aus der Bauwirtschaft ermittelt.
Griechen feilen bis zuletzt an Reformenliste
Brüssel/Athen (dpa) - Die griechische Regierung hat am Montag bis zuletzt an der Reformenliste für die europäischen Geldgeber gefeilt. Nach Angaben der EU-Kommission in Brüssel wurde die von Deutschland und den anderen Euro-Ländern geforderte Aufstellung spätestens um Mitternacht erwartet. Sie sollte dann unmittelbar im Anschluss von Experten geprüft werden. An diesem Dienstag wollen die Finanzminister der Euro-Länder dann darüber entscheiden, ob das milliardenschwere Hilfsprogramm für Griechenland bis Ende Juni verlängert wird. Über weitere Kredite hatte es zuletzt wochenlang Streit gegeben, weil Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein radikales Linksbündnis Syriza Reform- und Sparauflagen der Geldgeber nicht akzeptieren wollten. Zu den jetzt in Athen geplanten Reformen gehören unter anderem Maßnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung und der Korruption. Daneben soll es aber auch um die Entlastung der notleidenden Griechen gehen.
Apple steckt 1,7 Milliarden Euro in zwei europäische Rechenzentren
Gersthofen/Cork (dpa) - Apple wird künftig seine Cloud-Dienste für europäische Kunden aus zwei neuen Rechenzentren in Europa anbieten. Für Bau und Betrieb der beiden Anlagen in Dänemark und Irland werde man 1,7 Milliarden Euro investieren, kündigte Apple-Chef Tim Cook bei einem Besuch in Deutschland an. Cook besuchte am Montagvormittag den Apple-Zulieferer Seele, dessen Tochtergesellschaft Sedak die Frontscheiben des neuen Apple-Hauptquartiers in Cupertino liefert. Die eigentliche Fassade inklusive der Sedak-Glasscheiben stammt vom schwäbischen Stahl- und Glas-Spezialisten Josef Gartner aus Gundelfingen. Seele war bereits 2001 an der Konzeption der ersten Apple Stores beteiligt und hat für 70 der Läden weltweit Glastreppen oder Fassaden geliefert.
Textilhandel erwartet stabile Preise bis zum Herbst
Köln (dpa) - Die Verbraucher in Deutschland können nach Einschätzung des Textilhandels trotz der Euro-Schwäche zumindest bis zum Herbst beim Bekleidungskauf mit stabilen Preisen rechnen. Die aktuelle Orderrunde zeige, dass wohl keine spürbaren Preiserhöhungen zu erwarten seien, obwohl ein Großteil der Textilproduktion im asiatischen Dollar-Raum erfolge, sagte der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Steffen Jost, am Montag in Köln. Im kommenden Jahr könnten sich die Verkaufspreise dann aber leicht erhöhen. Nach ersten Hochrechnungen des Verbands wuchs der Markt für Bekleidung und Textilien in Deutschland im Vorjahr trotz lautstarker Klagen der Händler über das schlechte Wetter um rund ein Prozent auf etwa 60 Milliarden Euro.
Dax schafft nächstes Rekordhoch - Ifo-Index bremst aber wieder
Frankfurt/Main (dpa) - Fortschritte im griechischen Schuldenstreit haben dem Dax am Montag erneut ein Rekordhoch beschert. Allerdings nahm der schwächer als erwartet ausgefallene Ifo-Index dem wichtigsten deutschen Börsenbarometer etwas den Wind aus den Segeln: Nach dem Anstieg bis auf 11 158,55 Punkte zum Handelsstart stand am Nachmittag ein Plus von 0,41 Prozent auf 11 096,36 Punkte zu Buche. Damit steuert der Dax aber auf den vierten Gewinntag in Folge zu. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen konnte seinen morgendlichen Rekord nicht ganz halten und legte zuletzt noch um 0,54 Prozent auf 19 762,93 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,83 Prozent auf 1564,05 Punkte. Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere stieg von 0,30 Prozent am Freitag auf 0,32 Prozent. Der Kurs des Euro blieb unverändert: Die EZB setzte den Referenzkurs wie schon am Freitag auf 1,1298 Dollar fest. Der Dollar kostete damit weiter 0,8851 Euro.