Stimmung in der deutschen Wirtschaft verbessert sich
München (dpa) - Die deutsche Wirtschaft bleibt trotz der Hängepartie in Griechenland und der Ukraine-Krise in einer guten Verfassung.
Der ifo-Index als wichtiger Frühindikator für die Entwicklung der konjunkturellen Entwicklung verbesserte sich im Februar zum vierten Mal in Folge leicht und stieg von 106,7 Punkten im Vormonat auf 106,8 Punkte. „Die deutsche Wirtschaft zeigt sich robust gegenüber den geopolitischen Unsicherheiten“, sagte der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, in München.
Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Er wird monatlich aus der Befragung von rund 7000 Unternehmen aus Industrie, Einzel- und Großhandel sowie aus der Bauwirtschaft ermittelt. Im Februar beurteilten die Unternehmen ihre gegenwärtige Lage zwar etwas schlechter als im Januar, zeigten sich aber für die kommenden sechs Monate optimistischer.
Experten hatten mit einem stärkeren Anstieg des ifo-Geschäftsklimas gerechnet. „Aber das dürfte nach dem rasanten Anstieg der Vormonate nur eine Verschnaufpause sein“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Auch die BayernLB bleibt trotz des „leicht enttäuschenden“ Ergebnisses der ifo-Umfrage bei ihren positiven Konjunkturaussichten. „Der Jahresstart fällt auch für die Industrie positiv aus, und die Konjunkturdynamik sollte in den kommenden Monaten wieder etwas stärker zunehmen“, sagte Konjunkturexperte Johannes Mayr.
Die Unsicherheiten bleiben aber hoch. „Für eine deutliche Wende zum Besseren müssen Europa und Griechenland einen langfristig tragfähigen Kompromiss finden, und das Verhältnis zu Russland sollte sich zumindest stabilisieren“, sagte Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW-Bank.
Auftrieb geben der exportorientierten Industrie vor allem die niedrigen Ölpreise und der schwache Euro. Der Ausblick für die kommenden Monate im verarbeitenden Gewerbe fiel so gut aus wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Auch die Einzelhändler blickten zuversichtlicher in die kommenden Monate als zuvor.
Die Firmen der Baubranche zeigten sich hingegen mit der aktuellen Lage zufriedener, beurteilten aber die Aussichten für die nächsten Monate etwas skeptischer als zuvor. Im langfristigen Vergleich blieb die Stimmung in der Baubranche aber immer noch auf einem hohen Niveau.