dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Klage gegen Zinsberechnung von Lebensversicherungen gescheitert
Karlsruhe (dpa) - Der Bundesgerichtshof (BGH) hat eine Klage gegen die Berechnung der Zinsen bei seiner Lebensversicherung abgewiesen. In dem Verfahren ging es um die Frage, wie die Versicherer die Beteiligung ihrer Kunden an Überschüssen und den sogenannten Bewertungsreserven im Detail regeln, wenn der Versicherungsvertrag abgelaufen ist (Az.: Iv ZR 213/14). Die Revision werde zurückgewiesen, teilte der BGH am Mittwoch in Karlsruhe mit. Ein Rentner hatte die Allianz verklagt. Er ist der Auffassung, das Unternehmen habe ihm aus einer kapitalbildenden Lebensversicherung zu wenig an Zinsen ausbezahlt. Die Allianz habe die Bewertungs- oder stillen Reserven unzulässigerweise mit anderen Überschüssen verrechnet. Der BGH entschied, die Versicherung habe ihn korrekt an den stillen Reserven beteiligt.
Lokführer: Tarifkonflikt bei der Bahn spitzt sich zu
Berlin (dpa) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat vor der neuen Verhandlungsrunde im Bahn-Tarifkonflikt den Ton verschärft. Die Situation spitze sich zu, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Mittwoch in Berlin vor Beginn der Gespräche. Seine Erwartungen seien gedämpft. „Wir werden am heutigen Tage schlussendlich zu der Entscheidung kommen: weiter verhandeln oder nicht weiter verhandeln.“ Weselsky warf der Bahn vor, auf Zeit zu spielen. Deren Personalchef Ulrich Weber äußerte sich kritisch zu einem Vorschlag für einen Flächentarifvertrag, den die GDL am Montag vorgelegt hatte. Nach erster Einschätzung entspreche dieser nicht den Vereinbarungen der letzten Verhandlungsrunde.
Piloten bestreiken Lufthansa-Tochter Germanwings zwei Tage lang
Köln/Frankfurt (dpa) - Die Passagiere der Lufthansa-Tochter Germanwings müssen sich erneut auf die Folgen von Pilotenstreiks einrichten. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder unter den rund 700 Germanwings-Piloten für Donnerstag und Freitag aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Fluggesellschaft kündigte an, dennoch mindestens die Hälfte aller geplanten Flüge in die Luft zu bringen. Ursprünglich waren für die beiden Tage zusammen rund 900 innerdeutsche und Europa-Verbindungen mit rund 71 000 Passagieren vorgesehen. Mit Flugausfällen und Verspätungen ist außerhalb der Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München zu rechnen.
DIHK: Jede zweite Ost-Firma sieht Mindestlohn als „Job-Bremse“
Berlin (dpa) - Der im Januar eingeführte Mindestlohn entwickelt sich nach Ansicht der Wirtschaft vor allem in Ostdeutschland zu einer „Job-Bremse“. Steigende Lohnkosten sind für jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) im Osten mittlerweile das größte Geschäftsrisiko. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter bundesweit 27 000 Betrieben hervor. Der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde bringe gerade im Osten das Lohngefüge durcheinander. Dies führe dazu, dass trotz höheren Wirtschaftswachstums weniger neue Stellen entstünden: „Hier entsteht so etwas wie eine Job-Bremse“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Mittwoch in Berlin.
Warnstreiks vor dritter Verhandlungsrunde für die Metallindustrie
Frankfurt/Main (dpa) - Begleitet von Warnstreiks hat am Mittwoch die dritte Runde der Tarifverhandlungen für rund 400 000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Mitte begonnen. Am Nachmittag wollten Gewerkschaft und Arbeitgeber auch im Bezirk Baden-Württemberg nach möglichen Kompromissen für den wichtigsten Industriezweig Deutschlands suchen. Die Gewerkschaft fordert für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der Branche - davon knapp 800 000 aus dem Südwesten - 5,5 Prozent mehr Geld, einen verbesserten Zugang zur Altersteilzeit sowie eine bezuschusste Weiterbildungsteilzeit. Die Arbeitgeber haben 2,2 Prozent mehr Entgelt angeboten.
Für schnelle Netzverbindungen: Kabinett läutet Ende von DVB-T ein
Berlin (dpa) - Für den Ausbau des schnellen Internets in Deutschland können zusätzliche Funkfrequenzen genutzt werden. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch eine Verordnungsänderung, wodurch die bisher vom Fernsehen belegten 700-Megahertz-Frequenzen künftig dem mobilen Internet dienen. Damit seien alle rechtlichen Voraussetzungen für eine im zweiten Quartal 2015 geplante Auktion der Frequenzen geschaffen, sagte Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU). Die Bundesregierung läutet damit konkret den Abschied von der ersten Version des digitalen Antennenfernsehens (DVB-T) ein. Das neue DVB-T2 kann im Gegensatz zum alten Standard auch Programme in hoher Auflösung (HD) ausstrahlen. Es bietet auch eine größere Programmvielfalt und soll einen besseren mobilen Empfang ermöglichen.
Ruhe am Aktienmarkt vor Krisentreffen zu Griechenland und Ukraine
Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich vor dem Sondertreffen der Eurogruppe zu Griechenland am Mittwoch in Zurückhaltung geübt. Auch der bevorstehende Ukraine-Krisengipfel warf seine Schatten voraus. Der Dax lag am Nachmittag 0,20 Prozent im Minus bei 10 732,82 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Konzerne bröckelte um 0,33 Prozent auf 18 844,79 Punkte ab. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor zuletzt 0,13 Prozent auf 1497,76 Punkte. Der Euro wertete etwas auf: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1314 (1,1297) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8839 (0,8852) Euro.