dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Taxifahren wegen des Mindestlohns im Schnitt ein Fünftel teurer
Frankfurt/Main (dpa) - Taxifahren ist für Kunden in vielen Städten Deutschlands deutlich teurer geworden. Eine Fahrt koste wegen des gesetzlichen Mindestlohns jetzt im Schnitt ein Fünftel mehr, sagte der Geschäftsführer des Taxi- und Mietwagenverbands BZP, Thomas Grätz, am Freitag in Frankfurt. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin „Focus“ vorab darüber berichtet. In zwei Dritteln der Städte und Gemeinden seien die neuen Tarife schon genehmigt oder stünden kurz davor. Am höchsten ist die Preissteigerung dem Verband zufolge bislang in Erfurt, wo eine Taxifahrt jetzt 40 Prozent mehr kostet. Hannover, Stuttgart, Dresden und Essen erhöhen um 20 Prozent, Hamburg dagegen nur um acht Prozent. Berlin und mehrere andere Städte haben noch keine Entscheidung getroffen.
MeinFernbus/FlixBus wollen bis 20 Millionen Passagiere fahren
Berlin (dpa) - MeinFernbus und FlixBus wollen nach ihrem Zusammenschluss schnell expandieren. „Unser Ziel sind 1000 Busse Ende 2015“, sagte Geschäftsführer Torben Greve am Freitag in Berlin. Derzeit haben die beiden Unternehmen bei ihren mittelständischen Partnern 560 Busse unter Vertrag. Nach insgesamt 10,7 Millionen Fahrgästen im vergangenen Jahr wollen beide Unternehmen in diesem Jahr 18 bis 20 Millionen Menschen fahren. Es soll mehr Verbindungen in mittelgroße Städte wie Osnabrück, Bayreuth und Offenburg geben, dichtere Takte und Nachtbusse auf Hauptstrecken, mehr Fahrten an Nord- und Ostsee und Expressfahrten ohne Zwischenhalt, womit der Rückstand zur meist schnelleren Bahn sinkt.
Macht der Hotelportale: Rückendeckung für Kartellamt
Düsseldorf (dpa) - Das Bundeskartellamt hat in seinem Kampf gegen die Macht von Hotel-Buchungsportalen Rückendeckung bekommen - Verbraucher könnten dadurch von mehr Wettbewerb unter den Anbietern profitieren. Der 1. Kartellsenat des Düsseldorfer Oberlandesgerichts (OLG) bestätigte am Freitag eine Entscheidung der Wettbewerbshüter, in der dem Online-Portal HRS untersagt worden war, sich in seinen Verträgen mit deutschen Hotels die günstigsten Preise garantieren zu lassen. Kartellamts-Präsident Andreas Mundt begrüßte den Beschluss. Die Entscheidung werde für die Verbraucher unmittelbare Vorteile haben. „Der Wettbewerb zwischen den bestehenden Portalen um niedrigere Hotelzimmer-Preise oder günstige Stornierungsmöglichkeiten wird sich beleben“, sagte er voraus. Außerdem könnten neue Hotelbuchungsportale mit innovativen Dienstleistungen leichter in den Markt eintreten.
Rückschlag für Exporteure nach Rekordmonat
Wiesbaden (dpa) - Nach den Rekordausfuhren im Vormonat haben die deutschen Unternehmen im November einen überraschend deutlichen Rückschlag erlitten. Die Exporte fielen gegenüber Oktober unerwartet deutlich um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet. Zugleich sank auch die Produktion in Deutschland leicht um 0,1 Prozent. Allerdings folgt das Minus auf einen sensationellen Vormonat: Im Oktober hatten die deutschen Exporteure ihren bisherigen Rekord vom September nochmals übertroffen. „Die aktuellen Ausfuhrzahlen im November sind Ausdruck der verhaltenen Weltkonjunktur und passen in das Auf und Ab der vergangenen Monate“, sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton F. Börner.
Absatz 2014: Volkswagen und BMW knacken historische Marken
Wolfsburg/München (dpa) - Das hat bisher noch keiner geschafft: Der VW-Konzern hat 2014 als erster Autobauer mehr als zehn Millionen Fahrzeuge in einem Jahr verkauft. Das geht aus den bis zum Freitag veröffentlichten Absatzzahlen der einzelnen Marken hervor. In der Oberklasse betrat gleichzeitig BMW neues Territorium. Die Münchner knackten die Marke von zwei Millionen verkauften Autos und ließen damit ein weiteres Mal die Rivalen Audi und Daimler hinter sich.
China verbannt private Uber-Fahrer von den Straßen
Berlin (dpa) - Rückschlag für Uber: China hat von Privatleuten angebotene Fahrdienste landesweit von den Straßen verbannt. Wie die Finanzagentur Bloomberg am Freitag berichtete, dürfen unlizenzierte Taxi-Dienste nicht mehr über Smartphone-Apps angeboten werden. Das dürfte vor allem Angebote wie UberPop treffen, bei dem private Fahrer ohne Beförderungslizenz ihre Dienste anbieten. Das Verbot sei zum Wohle der Kunden gedacht, zitierte die Agentur das Verkehrsministerium. Apps für Premium-Dienste, etwa Limousinen-Services, seien von den neuen Regeln nicht betroffen. Sie spielten eine positive Rolle im Verkehr und würden das Transport-Angebot bereichern, hieß es. Damit kann der umstrittene Fahrdienstvermittler Uber in diesem Geschäftsfeld weitermachen.
Dax dreht nach US-Arbeitsmarktbericht kurz ins Plus
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag leicht positiv auf die jüngsten Jobdaten aus den USA reagiert. Der Dax drehte kurz ins Plus und die anderen viel beachteten Indizes bauten ihre Gewinne aus. Nach der kräftigen Erholung vom Vortag gab der deutsche Leitindex zuletzt aber wieder um 0,20 Prozent auf 9818,29 Punkte nach. Für den Index der mittelgroßen Werte, den MDax, ging es am Freitag um 0,37 Prozent auf 17 278,33 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,52 Prozent auf 1419,10 Punkte vor. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,42 Prozent am Vortag auf 0,43 Prozent. Der Euro geriet nach den US-Arbeitsmarktdaten unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1777 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf zuvor noch auf 1,1813 (Donnerstag: 1,1768) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8465 (0,8498) Euro.