dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Bundesbank sieht Deutschland vor kräftigem Aufschwung
Frankfurt/Main (dpa) - Die Bundesbank traut der deutschen Wirtschaft in diesem und im kommenden Jahr ein kräftiges Wachstum zu. Auch wenn sich das hohe Tempo des ersten Quartals nicht halten lassen werde, seien die Volkswirte der Deutschen Bundesbank zuversichtlich, teilte die Notenbank am Freitag bei der Vorlage ihrer Frühjahrsprognose in Frankfurt mit. „Neben der sich weiter verbessernden konjunkturellen Lage der Industrieländer und der graduellen Erholung des Euroraums spricht nicht zuletzt die gestärkte deutsche Binnenwirtschaft für einen soliden Wachstumskurs der deutschen Wirtschaft“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann.
Export zieht im April deutlich an - Sorgen um Russland
Wiesbaden (dpa) - Der deutsche Export hat im April langsam wieder Fahrt aufgenommen. Im Vergleich zum schwachen März legten die Warenausfuhren der deutschen Wirtschaft unerwartet stark um 3,0 Prozent auf einen Wert von 93,8 Milliarden Euro zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden berichtete. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet. Bei den Importen wurde dagegen lediglich ein Mini-Plus von 0,1 Prozent registriert. Die Außenhandelsbilanz - der Saldo aus Exporten und Importen - schloss im April 2014 mit einem Überschuss von 17,4 Milliarden Euro ab. Ein Jahr zuvor hatte der Wert bei 18,0 Milliarden Euro gelegen.
Brüssel fordert mehr Anstrengungen beim Arbeitsschutz
Brüssel (dpa) - Zur Verbesserung der Arbeitssicherheit in Europa sollen die Staaten nach dem Willen der EU-Kommission noch enger zusammenarbeiten und sich stärker austauschen. Zudem müssten bestehende Gesetze besser durchgesetzt werden, forderte die Brüsseler Behörde am Freitag in ihrer neuen Strategie zu dem Thema bis zum Jahr 2020. „Menschen haben das Recht zu arbeiten, ohne am Arbeitsplatz Risiken für Gesundheit und Sicherheit ausgesetzt zu sein“, sagte EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor. „Und dennoch werden jedes Jahr mehr als drei Millionen Arbeiter Opfer eines schweren Arbeitsunfalls in der EU und 4000 sterben bei Arbeitsunfällen.“ Die neue Strategie soll die Umsetzung geltender Bestimmung verbessern, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Zeitungen: Bank of America verhandelt über 12-Milliarden-Vergleich
New York (dpa) - Die nächste Großbank könnte mit einem kostspieligen Vergleich einen Schlussstrich unter die Fehler der Finanzkrise ziehen. Nach Zeitungsinformationen verhandelt die Bank of America mit dem US-Justizministerium über die Zahlung von mindestens 12 Milliarden Dollar (8,8 Mrd Euro), um Vorwürfe aus der Welt zu räumen, sie habe Investoren beim Verkauf von Hypothekenpapieren hinters Licht geführt.Mit fünf Milliarden Dollar aus dem Vergleich könnte in Not geratenen Hausbesitzern geholfen werden, berichteten das „Wall Street Journal“ und die „Financial Times“ in der Nacht zu Freitag. Dies könne etwa durch die Reduzierung ausstehender Hauskredite geschehen. Die US-Behörden haben zahlreiche Großbanken wegen Hypotheken-Deals zur Kasse gebeten.
Flugsicherung will Gebühren ab 2015 kräftig erhöhen Langen (dpa) - Die Deutsche Flugsicherung will ihre Gebühren ab dem kommenden Jahr deutlich erhöhen. Als Grund nannte das bundeseigene Unternehmen am Freitag die steigenden Pensionslasten für seine früheren Lotsen und unrealistische Vorgaben der Europäischen Union, die fälschlicherweise mit einem starken Anstieg des Flugverkehrs gerechnet habe. Die Prognosen seien nicht eingetreten, so dass die Gebühren seit Jahren die eigentlichen Kosten nicht deckten. Auf dem Tisch liege ein Vorschlag, die Gebühren über einen Zeitraum von fünf Jahren um insgesamt 300 Millionen Euro zu erhöhen, erklärte ein DFS-Sprecher in Langen. Festgesetzt werden die Gebühren vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherheit. Die Fluggesellschaften reagierten geschockt auf den Vorschlag.
Nach EZB-Zinsentscheid: Warnung vor Mehrbelastung von Bankkunden
Berlin/Frankfurt (dpa) - Nach der historischen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Grünen die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Nicole Maisch, sprach sich für gesetzliche Obergrenzen aus, um Dispozinsen für die Kunden zu reduzieren. Hilflose Appelle an die Banken, diese zu senken, reichten nicht aus, sagte Maisch, der Nachrichtenagentur dpa. Statt einer Deckelung stehe im Koalitionsvertrag von Union und SPD nur noch die Einführung von Warnhinweisen beim Übertritt in den Dispo. „Das ist ein Placebo und wird den Verbrauchern nur begrenzt helfen“, kritisierte Maisch. Verbraucher-Staatssekretär Gerd Billen hatte die Kreditwirtschaft am Donnerstag aufgefordert, die Dispozinsen fürs Konto-Überziehen zu senken.
Dax freundlich - US-Arbeitsmarktdaten stützen nur kurz
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nur temporär positiv auf die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten reagiert. Der Dax sprang nach Bekanntgabe der Zahlen kurzzeitig wieder über die Marke von 10 000 Punkten und fiel danach auf sein vorheriges Niveau zurück. Zuletzt notierte der Leitindex 0,41 Prozent höher bei 9989 Zählern, nachdem er am Vortag erstmals in seiner Geschichte die 10 000 Punkte übersprungen hatte. Der MDax erreichte im Verlauf ein Rekordhoch bei 17 127 Punkten und gewann zuletzt 1,05 Prozent auf 17 119 Zähler. Der TecDax kletterte um 1,08 Prozent auf 1319 Punkte nach oben und bewegt sich auf dem höchsten Niveau seit gut zwölf Jahren. Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,15 Prozent am Vortag auf 1,10 Prozent. Der Kurs des Euro ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3642 (Donnerstag: 1,3567) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7330 (0,7371) Euro.