dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
EZB lässt Leitzins trotz Mini-Inflation bei 0,25 Prozent
Frankfurt/Main (dpa) - Auch wenn die Inflation seit Monaten extrem niedrig ist: Die Europäische Zentralbank (EZB) hält ihr Pulver vorerst weiter trocken. Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag in Frankfurt, den Leitzins im Euroraum bei 0,25 Prozent zu lassen, wie die Notenbank mitteilte. Dabei verharrte die Jahresteuerung im Euroraum im Februar wie in den beiden Vormonaten bei 0,8 Prozent - und ist damit weit entfernt vom Stabilitätsziel der EZB von knapp unter 2,0 Prozent. Dies hatte die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Zinssenkung steigen lassen.
Telekom-Chef drückt aufs Tempo: Trendwende im US-Geschäft
Bonn (dpa) - Getragen von kräftigen Zuwächsen in den USA ist die Deutsche Telekom mit ihrem neuen Vorstandschef Tim Höttges wieder auf Kurs. Bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Bonn kündigte Höttges weitere Investitionen in den Netzausbau und die Kundengewinnung an. Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt als oberster Lenker des Bonner Konzerns präsentierte der Manager eine fast makellose Bilanz: So kletterte der Umsatz, bedingt auch durch die Fusion der US-Tochter mit dem Konkurrenten MetroPCS, im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent auf 60,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand mit 930 Millionen Euro wieder ein Gewinn.
Continental startet mit Plus ins neue Jahr
Frankfurt/Main (dpa) - Der Autozulieferer Continental ist nach einer Rekordbilanz für 2013 auch im neuen Jahr mit Zuwächsen unterwegs. „Wir rechnen mit einem Umsatzplus von drei bis vier Prozent im ersten Quartal“, sagte Conti-Chef Elmar Degenhart am Donnerstag in Frankfurt am Main. Auch beim Betriebsgewinn sei der Trend derzeit positiv. Degenhart äußerte sich auch zuversichtlich zur Situation auf dem für Conti wichtigen Heimatkontinent: „Europa kommt langsam aus dem Tal.“ Auch Nordamerika dürfte weiter zulegen und in Asien solle China das Zugpferd bleiben. Die Geschäfte bei Continental hängen wesentlich von der Lage in Europa ab, wo seit Jahren eine hartnäckige Absatzkrise herrscht. Trotz der zuletzt positiven Vorzeichen warnte Degenhart vor zu viel Optimismus.
Deutscher Exportüberschuss mit Euro-Partnern geschrumpft
Wiesbaden (dpa) - Im Handel mit den Partnern der Eurozone ist der deutsche Überschuss 2013 erneut geschrumpft. Während sich Brüssel und Berlin über die riesigen deutschen Exportüberschüsse streiten, zeigen die am Donnerstag in Wiesbaden veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamts: Im vergangenen Jahr sanken die deutschen Ausfuhren in die Eurozone um 1,0 Prozent, die Importe aus den Partnerländern stiegen aber um 1,6 Prozent. Dabei ging Deutschlands Exportüberschuss von 67,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun 58,6 Milliarden Euro zurück. Nach Angaben eines Statistikers setzt sich damit der Trend der Vorjahre fort: 2011 überstiegen deutsche Ausfuhren in die Euroländer die Einfuhren um 82,2 Milliarden Euro, 2010 sogar um 88 Milliarden Euro.
Deutscher Export von Getreide und Milchprodukten wächst
Berlin (dpa) - Der Export von Käse, Butter und Getreide aus Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. Ausgeführt wurden Milch und Milcherzeugnisse für 9,3 Milliarden Euro und damit 13,3 Prozent mehr als 2012, wie das Bundesagrarministerium am Donnerstag nach Daten des Statistischen Bundesamts mitteilte. Der Zuwachs lag aber überwiegend an höheren Preisen, nur bei Butter wuchs auch die Menge deutlich. Käse verbuchte ein Plus von 9,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Die Getreideausfuhren sprangen um 27 Prozent auf drei Milliarden Euro, vor allem wegen Zuwächsen im Nahen Osten und Nordafrika.
China wäre mit weniger Wachstum zufrieden - Ökonomen sehen Risiken
Peking (dpa) - Nach Kritik an dem ehrgeizigen Wachstumsziel Chinas von rund 7,5 Prozent hat Finanzminister Lou Jiwei die Bedeutung dieser Vorgabe heruntergespielt. Wichtiger sei vielmehr die geplante Schaffung von zehn Millionen Arbeitsplätzen und die Kontrolle der Inflation bei 3,5 Prozent. Auch wenn dann dieses Jahr nur 7,2 oder 7,3 Prozent Wachstum erreicht würden, wäre das selbst gesteckte Ziel erfüllt, sagte der Minister am Donnerstag auf einer Pressekonferenz während der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking. Regierungschef Li Keqiang hatte Ökonomen am Vortag damit überrascht, dass er trotz geplanter Reformen und der Abschwächung der Konjunktur wie im Vorjahr wieder 7,5 Prozent vorgegeben hatte.
Axel Springer verstärkt Umbau zum Digitalkonzern
Berlin (dpa) - Auf dem Weg zum Internet-Konzern verstärkt das Medienhaus Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) die Schlagzahl und nimmt dafür rückläufige Gewinne in Kauf. „2013 war für Axel Springer ein Jahr des Wandels, des Umbruchs und des Aufbruchs“, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Berlin. Springer wolle auf seinen wichtigsten Märkten das führende Digitalunternehmen in Europa werden. Journalismus müsse sich vom Papier befreien und als Bezahlangebot in der digitalen Welt bestehen.
Bayern bleibt deutscher Meister im Erfinden - Patentschutz gefragt
Brüssel/München (dpa) - Bayern bleibt deutscher Meister im Erfinden. Im vergangenen Jahr kamen 27 Prozent der gut 26 300 deutschen Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) aus dem Freistaat, wie das Amt am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Baden-Württemberg musste sich auch dieses Mal mit dem zweiten Platz zufriedengeben, auf Rang drei lag Nordrhein-Westfalen. Bei den Unternehmen baute der koreanische Technologiekonzern Samsung mit 2833 Anmeldungen seinen Vorsprung auf Siemens mit 1974 Anmeldungen aus. Dabei spielte aber auch eine Rolle, dass der deutsche Elektrokonzern im vergangenen Jahr seine frühere Lichttochter Osram abgespalten hat, wie ein EPA-Sprecher sagte.
Dax gibt etwas nach - Anleger bleiben vorsichtig
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag nach einem überwiegend freundlichen Verlauf etwas nachgegeben. US-Konjunkturdaten und Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi drückten auf die Stimmung. Der Leitindex verlor bis zum Nachmittag 0,18 Prozent auf 9524 Punkte. Der MDax stieg hingegen um 0,17 Prozent auf 16 870 Punkte und der TecDax rückte um 0,46 Prozent auf 1287 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 legte zugleich um 0,19 Prozent zu. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,31 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3745 (Mittwoch: 1,3732) Dollar fest.