dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Studie: Schwarz-Rot befeuert die Schwarzarbeit
Tübingen (dpa) - Die Politik der Bundesregierung führt einer Studie zufolge dazu, dass mehr Menschen in Deutschland künftig Geld mit Schwarzarbeit verdienen. Vor allem die Pläne von Union und SPD für einen gesetzlichen Mindestlohn und die Rente mit 63 führen dazu, dass in Zukunft mehr Geld am Staat vorbei verdient wird, heißt es in einer Studie der Universität Linz und des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW). Nachdem die verschiedenen Vorgängerregierungen gut zehn Jahre lang dafür gesorgt hätten, dass sich legale Arbeit stärker lohne, gebe es nun allmählich eine Kehrtwende. Lediglich die stabile Konjunktur sorge in diesem Jahr noch dafür, dass viele Menschen einen regulären Arbeitsplatz finden und deshalb weniger schwarzgearbeitet werde.
Microsoft findet neuen Chef in eigenen Reihen
Redmond (dpa) - Microsoft hat einen neuen Chef in den eigenen Reihen gefunden. Nach fast einem halben Jahr intensiver Suche wurde der Firmenveteran Satya Nadella auf den Spitzenjob berufen, wie der Windows-Konzern am Dienstag mitteilte. Er war zuletzt für das Firmenkunden-Geschäft und die Cloud-Dienste zuständig. Über Nadella als wahrscheinlichen Kandidaten hatten US-Medien bereits vergangene Woche berichtet. Nadella ist seit 1992 bei Microsoft. Der langjährige Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte im vergangenen August den Rückzug von der Firmenspitze binnen zwölf Monaten angekündigt.
Weniger Aufträge: Maschinenbauer bleiben 2013 im Minus
Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem enttäuschenden Auftragseingang im Dezember hat der deutsche Maschinenbau das Gesamtjahr 2013 mit einem Minus abgeschlossen. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gingen im vergangenen Jahr 2 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vorjahr, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt mitteilte. „Alle Hoffnungen ruhen nun auf 2014“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Nach dem guten November hatte die Schlüsselindustrie noch ein Jahresergebnis auf Vorjahresniveau erwartet. Doch der schwache Dezember mit einem Orderminus von real sechs Prozent zum Vorjahr hat der Branche einen Strich durch die Rechnung gemacht. Überraschend schwach lief das Geschäft mit den Euronachbarländern, das das Vorjahresniveau um 21 Prozent verfehlte.
Lufthansa-Piloten sollen über Streik abstimmen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Piloten der Lufthansa sollen über einen möglichen Streik im Frühjahr abstimmen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder unter den rund 5400 Piloten und Co-Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Kurzstrecken-Tochter Germanwings zur Urabstimmung aufgerufen, wie sie am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Es geht um die seit zwei Jahren offenen Verhandlungen zu den Gehältern und um die von Lufthansa zum Jahresende 2013 gekündigten Vereinbarungen zur Übergangsversorgung älterer Piloten.Die Ergebnisse der Urabstimmung sollen am 21. März veröffentlicht werden, kündigte die Gewerkschaft an.
Munich Re schafft überraschend mehr Gewinn - Niedrigere Steuerlast
München (dpa) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat im vergangenen Jahr trotz einer heftigen Unwetter-Serie in Deutschland und Europa überraschend seinen Gewinn gesteigert. Vor allem dank einer außergewöhnlich niedrigen Steuerlast wuchs der Überschuss von 3,2 Milliarden auf 3,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Das ursprüngliches Gewinnziel von drei Milliarden Euro habe man damit klar übertroffen, erklärte Finanzvorstand Jörg Schneider. Trotz der verheerenden Überschwemmungen und Hagelstürme in Deutschland und dem Taifun auf den Philippinen kamen Naturkatastrophen das Unternehmen mit 764 Millionen Euro weitaus weniger teuer zu stehen als noch im Vorjahr (1,28 Milliarden Euro).
EU stellt Zinsmanipulation unter Strafe - Reaktion auf Skandale
Straßburg (dpa) - Betrügerische Banker müssen künftig in allen EU-Staaten mit Haftstrafen rechnen. Nach den jüngsten Skandalen um manipulierte Referenzzinssätze wie Libor und Euribor stellt die EU solche Tricksereien und Insider-Handel generell unter Strafe. Es drohen EU-weit Geldbußen sowie Höchststrafen, die mindestens vier Jahre Haft betragen sollen. Das hat das Europaparlament am Dienstag in Straßburg beschlossen. Neben der Manipulation selbst wird auch die Anstiftung oder Beihilfe dazu zum Straftatbestand. Das EU-Gesetz legt Mindestgrenzen für das Höchststrafmaß fest. Die Staaten dürfen das Strafmaß selbst fixieren und können dabei nach eigenem Ermessen die EU-Vorgaben überschreiten.
Handel sieht Ende der großen Preissprünge bei Obst und Gemüse
Berlin (dpa) - Die Preise für Obst und Gemüse werden nach Erwartung des Handels 2014 nicht mehr so stark steigen wie in den vergangenen Jahren. „Es wird sich wieder mehr der Inflation angleichen“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands, Andreas Brügger, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Dort präsentieren von diesem Mittwoch an auf der Fachmesse Fruit Logistica 2600 Aussteller aus 84 Ländern Produkte und Dienstleistungen rund um Obst und Gemüse.
Mieten in Deutschland steigen 2013 um 1,3 Prozent
Hamburg (dpa) - Die Mieten in Deutschland sind im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gestiegen. Das entspreche ungefähr dem Anstieg des Vorjahres 2012 von 1,2 Prozent, teilte das Forschungs- und Beratungsunternehmen F+B am Dienstag in Hamburg mit. F+B wertet die amtlichen Mietspiegel in Deutschland aus. Daran lässt sich ablesen, wie die Mieten sich entwickeln. Bei Neuvermietungen in Ballungsräumen sind die Mietsteigerungen oft weit höher. Die durchschnittlichen Bestandsmieten werden durch langfristige Mieter stabilisiert, die in der Regel deutlich weniger zahlen als Neumieter. Zudem steigen die Mieten außerhalb von Ballungsräumen kaum.
Ölkonzern BP verbucht Gewinneinbußen
London (dpa) - Der britische Ölkonzern BP hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. 2013 sank der um Einmalkosten bereinigte Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar (9,9 Mrd Euro), wie BP am Dienstag in London mitteilte. Auch im vierten Quartal lag der Gewinn wegen sinkender Margen niedriger. Der bereinigte Gewinn fiel von 3,9 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 2,8 Milliarden Dollar. Auch andere Ölkonzerne wie ExxonMobil und Shell hatten in den vergangenen Tagen sinkende Gewinne verkündet.
Toyota auf Rekordfahrt - Gewinnprognose angehoben
Tokio (dpa) - Der weltgrößte Autokonzern Toyota rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit Rekordgewinnen. Der Branchenprimus hob am Dienstag nach Börsenschluss die Ertragsprognose an und steuert nun auf einen operativen Gewinn in Rekordhöhe von 2,4 Billionen Yen (17,4 Milliarden Euro) zu. Damit würde ein Sprung im Vergleich zum Vorjahr von 81,7 Prozent gelingen. Bislang hatte Toyota für das Geschäftsjahr 2013/2014 (31. März) mit 2,2 Billionen Yen gerechnet. Toyota profitiert zum einem vom schwachen Yen, der die Autos im Ausland billiger macht. Aber auch Kostensenkungen sowie ein starker Absatz auf dem wichtigen Markt in Nordamerika wirken positiv.
Studie: Mittelstand erwartet Umsatzeinbußen wegen Fachkräftemangels
Stuttgart (dpa) - Wegen fehlender Fachkräfte büßen die deutschen Mittelständler einer Studie zufolge jährlich mehrere Milliarden Euro Umsätzen ein. Mehr als die Hälfte der jüngst 3000 befragten Unternehmen beklage Einbußen, weil qualifiziertes Personal fehlt, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Ernst & Young heißt. Hochgerechnet summierten sich die Ausfälle auf 31 Milliarden Euro jährlich. Angesichts der positiven Konjunkturaussichten könnte sich das Problem in diesem Jahr noch verschärfen, so die Experten. Die Firmen drohten Wachstumschancen zu verpassen, weil sie Aufträge ablehnen müssten.
Hohe Kraftwerks-Abschreibungen drücken Vattenfall in den Verlust
Stockholm (dpa) - Die schwache Ertragslage hat dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Wegen sehr hoher Abschreibungen insbesondere auf Kraftwerke im zweiten Quartal sei 2013 unterm Strich ein Verlust von 13,5 Milliarden schwedischen Kronen (rund 1,53 Milliarden Euro) entstanden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Stockholm mit. Im Vorjahr hatte Vattenfall noch ein Gewinn von 17 Milliarden Kronen verbucht. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf 171,7 Milliarden Kronen (19,5 Milliarden Euro). „In Bezug auf die Produktion war 2013 ein sehr gutes Jahr für Vattenfall, vor allem bei der Kernkraft, wo die Erzeugung das zweithöchste Level seit dem Start vor 40 Jahren erreichte“, erklärte Vattenfall-Chef Øystein Løseth.
Neue Skepsis über Konjunktur drückt deutsche Aktien ins Minus
Frankfurt/Main (dpa) - Die wegen globaler Konjunktursorgen sehr schwachen Weltbörsen haben am Dienstag auch den deutschen Aktienmarkt belastet. Der Dax fiel bis zum Nachmittag um 0,64 Prozent auf 9128 Punkte, lag damit aber deutlich über seinem Tagestief bei 9071 Zählern. Der MDax gab um 0,41 Prozent nach auf 15 949 Punkte und der TecDax verlor 1,25 Prozent auf 1197 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich praktisch unverändert. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,32 (Vortag: 1,33) Prozent. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3519 (Montag: 1,3498) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7397 (0,7409) Euro.