dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Erste Frau an der Spitze: GM macht Mary Barra zu neuer Chefin
Washington (dpa) - Mary Barra wird neue Vorstandsvorsitzende bei General Motors (GM) und damit erste Frau an der Spitze des größten amerikanischen Autobauers. Die 51 Jahre alte bisherige Vize-Präsidentin folgt dem bisherigen Chef Dan Akerson, wie GM am Dienstag in Detroit mitteilte. Der 65-Jährige werde am 15. Januar 2014 einige Monate früher als geplant in den Ruhestand gehen. Grund sei die Krebserkrankung seiner Frau. Bislang was Barra verantwortlich für die weltweite Produktentwicklung bei dem Autobauer.
EADS sieht weitere Jobs in Gefahr
München (dpa) - Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern EADS sieht weitere Jobs in Gefahr, sollte es keine neuen Bestellungen für das Kampfflugzeug Eurofighter geben. Bis 2017 gebe es noch Aufträge für den Jäger, blieben weitere aus, werde es 2018 zusätzlich Jobkürzungen geben müssen, sagte der Chef der neuen Sparte Airbus Defence & Space, Bernhard Gerwert, am Dienstag. Der künftig unter dem Namen Airbus Group firmierende EADS-Konzern hatte am Montag den Abbau von 5800 Arbeitsplätzen vor allem im Rüstungsbereich bis 2016 angekündigt.
Bundesrichter: Begrenzung von Leiharbeit obliegt Gesetzgeber
Erfurt (dpa) - Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts fehlen in Deutschland gesetzliche Sanktionen, um den massenhaften Dauereinsatz von Leiharbeitern in Unternehmen einzudämmen. Der Neunte Senat pochte am Dienstag zwar erneut auf Einhaltung des 2011 geänderten Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, nach dem der Einsatz von Zeitarbeitern nur „vorübergehend“ erfolgen dürfe. Allerdings legten sich die höchsten deutschen Arbeitsrichter in ihrem von der Verleihbranche mit Spannung erwarteten Urteil nicht auf eine Höchstdauer von Leiharbeitereinsätzen fest. Zudem verneinten sie den Anspruch von Zeitarbeitern auf eine Festeinstellung, wenn Unternehmen gegen das Dauereinsatzverbot verstoßen (9 AZR 51/13).
EU-Minister ringen um Kompromiss im Bankenstreit
Brüssel (dpa) - Nach monatelangem Streit wollen sich die europäischen Finanzminister auf gemeinsame Regeln zur Schließung oder Sanierung von maroden Banken einigen. Mehrere Kassenhüter zeigten sich zuversichtlich, zumindest Eckpunkte einer Lösung zu vereinbaren. „Es gibt gute Chancen, heute eine Abmachung zu haben“, sagte der litauische Ressortchef Rimantas Sadzius, der die Sitzung der EU-Finanzminister am Dienstag leitete. Beobachter rechneten mit Marathonverhandlungen bis in die Nacht hinein. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier sagte: „Wir machen Fortschritte, aber wir sind noch nicht da.“ Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), rechnet nicht mit raschen Kompromissen.
Neue EU-Regeln schützen Verbraucher bei Immobilienkrediten
Straßburg/Brüssel (dpa) - Verbraucher müssen in der EU künftig schon vor Abschluss eines Immobilienkredits umfassend über Risiken und Kosten aufgeklärt werden. Die vorzeitige Rückzahlung des Darlehens soll leichter möglich sein. Kann ein Kunde den Kredit nicht mehr bedienen, soll der Anbieter zu dessen Gunsten eine Lösung suchen, um ihn vor hohen Schulden zu bewahren. Diese Regeln zum Verbraucherschutz hat das EU-Parlament am Dienstag in Straßburg beschlossen. Anbieter müssen zudem die Kreditwürdigkeit von Kunden genau prüfen.
Reiselust treibt Tui Travel an - Abschreibungen und Ägypten belasten
Crawley (dpa) - Probleme in Frankreich und bei den Aktivurlauben haben bei Europas größtem Reiseveranstalter Tui Travel ein insgesamt glänzendes Jahr getrübt. Während das Unternehmen mit deutschen Urlaubern deutlich mehr verdiente, ließen Sonderabschreibungen und eine höhere Steuerlast den Überschuss im Geschäftsjahr bis Ende September um gut die Hälfte auf 60 Millionen britische Pfund (72 Mio Euro) einbrechen. Das Kerngeschäft legte jedoch stärker zu als erwartet. Seinen Aktionären, allen voran dem Tui-Konzern aus Hannover, zahlt das Unternehmen daher eine höhere Dividende. Sorgen bereiten den Briten unterdessen die anhaltenden Unruhen in Ägypten.
Forschungsausgaben der deutschen Unternehmen auf Rekordhoch
Berlin/Essen (dpa) - Die Forschungsinvestitionen deutscher Unternehmen haben 2012 ein neues Rekordhoch erreicht. Nach Angaben des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft vom Dienstag lagen die Ausgaben im vergangenen Jahr bei 53,8 Milliarden Euro - das waren 5,3 Prozent mehr als 2011. Auch personell stockten die Firmen auf: Die Zahl der Vollzeitjobs für Forschung und Entwicklung (FuE) stieg um 2,9 Prozent auf insgesamt über 367 000 Stellen. Zusätzlich zu den eigenen Aktivitäten vergaben die Firmen externe Forschungsaufträge im Wert von 12,8 Milliarden Euro, etwa an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen - ein Plus von 3,8 Prozent.
Deutsche Aktien verlieren wegen schwindender Fantasie
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Aktienindizes haben am Dienstag nach einem zögerlichen Auftakt den Rückwärtsgang eingelegt. Händler sprachen von einer abwartenden Haltung vieler Investoren ohne klare Nachrichten. Der Leitindex Dax rutschte bis zum Nachmittag um 0,88 Prozent ins Minus auf 9114 Punkte. Er scheint damit nach der Korrektur in der Vorwoche einen Erholungsversuch abzubrechen. Der MDax mittelgroßer Werte fiel zuletzt um 0,76 Prozent auf 15 925 Punkte, der Technologie-Auswahlindex TecDax verlor 0,32 Prozent auf 1138 Zähler. Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,50 (Montag: 1,51) Prozent. Der Eurokurs stieg. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3750 (1,3722) Dollar fest.