dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
EU-Kommission nimmt deutsche Exportstärke unter die Lupe
Brüssel (dpa) - Der deutsche Exportüberschuss wird von der EU-Kommission vertieft untersucht. Das beschloss die Behörde am Mittwoch in Brüssel. „Wir werden untersuchen, ob der hohe (Export-)Überschuss Auswirkung auf ganz Europa hat“, sagte EU-Kommissionschef José Manuel Barroso. Ein Verfahren wegen wirtschaftlicher Ungleichgewichte ist damit noch nicht eröffnet - das kann die Kommission frühestens im kommenden Jahr machen. In letzter Konsequenz droht ein Bußgeld von 0,1 Prozent der Wirtschaftsleistung. Bei einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands von über 2,6 Billionen Euro (2012) würde eine Milliardenstrafe fällig.
„Weise“ kritisieren massiv Schwarz-Rot - Merkel: Richtiger Zeitpunkt
Berlin (dpa) - Die fünf „Wirtschaftsweisen“ haben die Pläne von Union und SPD für eine Neuauflage der großen Koalition massiv kritisiert. In ihrem am Mittwoch im Kanzleramt übergebenen Jahresgutachten ziehen die Regierungsberater ein vernichtendes Fazit der bisherigen Koalitionsverhandlungen. Sie nennen die schwarz-roten Pläne „rückwärtsgewandt“ und kritisieren zentrale Vorhaben wie einen gesetzlichen Mindestlohn, eine Mitpreisbremse, die Rentenpläne oder die angestrebte Reform der Ökostromförderung. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, das Gutachten komme zum richtigen Zeitpunkt. „Wir werden die Hinweise ernst nehmen“, betonte sie vor der fünften großen Koalitions-Verhandlungsrunde.
Studie: Viele Unternehmen Ziel von Hacker-Angriffen
Bonn (dpa) - Nahezu jedes Unternehmen in Deutschland ist laut einer Studie schon einmal Ziel von IT-Attacken gewesen. Nur ein Anteil von 13 Prozent ist dem Cyber Security Report 2013 zufolge noch nie aus dem Internet angegriffen worden, teilte die Deutsche Telekom am Mittwoch mit. Das Institut für Demoskopie Allensbach
hatte im Auftrag von T-Systems, der Geschäftskundensparte der Telekom, über 220 Führungskräfte und knapp 300 Entscheider aus mittleren Unternehmen befragt. Mehr als ein Drittel der Firmen mit mehr als 1000 Beschäftigten meldete dabei mehrere Angriffe pro Woche. Bei Betrieben mit bis zu 100 Mitarbeitern waren es 16 Prozent.
Wirbel um Debeka - Tausende Beamte sollen Tipps gegeben haben
Koblenz (dpa) - Die Vorwürfe des illegalen Datenhandels gegen Mitarbeiter der Debeka-Versicherung könnten sich ausweiten. Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ soll es ein Netz von über 10 000 Beamten geben, die für die Vermittlung von Versicherungen bezahlt wurden. Über Jahre hinweg sollen demnach weit über 100 Millionen Euro geflossen sein. Die Debeka teilte am Mittwoch mit, es gebe zwar sogenannte Tippgeber. Dies sei jedoch kein „geheimes System von Zuträgern“, sondern stehe im Einklang mit dem Bundesbeamtengesetz.
Es werde dennoch geprüft, ob das Vorgehen mit den Tippgebern als nebenberuflichen Mitarbeitern angemessen sei. Das übernehme die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.
Energiewende frisst Eon-Gewinne - Rote Zahlen im dritten Quartal
Düsseldorf (dpa) - Die Folgen der Energiewende mit niedrigeren Stromhandelspreisen und schrumpfender Kraftwerksauslastung fressen die Gewinne des Energieriesen Eon. Der für die Dividendenberechnung entscheidende bereinigte Konzernüberschuss stürzte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um mehr als die Hälfte auf 1,9 Milliarden Euro, wie das Düsseldorfer Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im dritten Quartal musste der Konzern sogar 440 Millionen Euro Verlust hinnehmen. „Vor allem unser traditionelles Kraftwerksgeschäft leidet nach wie vor unter den Verwerfungen des Marktes“, schrieb Eon-Chef Johannes Teyssen in einem Brief an die Aktionäre.
Marktforscher: Smartphone-Durchschnittspreis sinkt
Framingham (dpa) - Das Interesse der Kunden für günstigere Smartphones drückt die Preise in dem bisher hoch lukrativen Geschäft. Im dritten Quartal sank der durchschnittliche Gerätepreis nach Schätzung der Marktforschungsfirma IDC um 12,5 Prozent auf 317 Dollar. Dabei hebt sich Apple vom Rest des Marktes ab. Die iPhones sind mit einem Durchschnittspreis von 635 Dollar die mit Abstand teuersten Geräte auf dem Markt, wie IDC am späten Dienstagabend berichtete. Vor einem Jahr hätten die Käufer allerdings im Schnitt noch 675 Dollar pro iPhone bezahlt. Beim dominierenden Smartphone-Betriebssystem Android sank der durchschnittliche Gerätepreis binnen eines Jahres von 313 auf 268 Dollar.
ADAC: Spritpreise bleiben unter der Marke von 1,50 Euro
München (dpa) - Der Benzinpreis hält sich im bundesweiten Durchschnitt weiter unter der Marke von 1,50 Euro. Nach Berechnungen des ADAC kostet ein Liter Super E10 derzeit 1,490 Euro und damit genau so viel wie vor einer Woche. Diesel wurde geringfügig um 0,4 Cent billiger und kostet derzeit 1,391 Euro je Liter, wie der Autoclub am Mittwoch in München mitteilte. Bereits Ende Oktober war der Durchschnittspreis für Super E10 knapp unter 1,50 Euro gerutscht - den tiefsten Wert seit Anfang 2012. Da der Spritpreis regional und abhängig von der Tageszeit teilweise erheblich schwankt, können sich die tatsächlichen Preise vom Durchschnittswert deutlich unterscheiden.
Dax fällt wieder unter 9000 Punkte - Eon-Aktie fest
Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Mittwoch beständig abwärts gegangen. Nach anfangs moderaten Verlusten weitete der Dax bis zum Nachmittag sein Minus deutlich aus und gab zuletzt um 0,97 Prozent auf 8987 Punkte nach. Aussagen von Bundesbankchef Jens Weidmann belasteten, hieß es am Markt. Der MDax sank um 1,48 Prozent auf 15 826 Punkte und der TecDax verlor 0,88 Prozent auf 1116 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,94 Prozent auf 3006 Punkte ein. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3415 (Dienstag: 1,3432) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7454 (0,7445) Euro.