EU-Kommission: Arbeitslosigkeit so hoch wie nie
Brüssel (dpa) - Angesichts anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in Europa warnt die EU-Kommission vor überzogenem Optimismus. Die Arbeitslosigkeit in der EU der 28 (Staaten) ist so hoch wie nie“.
Das schreibt die Brüsseler Behörde in einem Beschäftigungsbericht, den EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor am Mittwoch vorstellte.
Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge waren im September knapp 26,9 Millionen Menschen in Europa ohne Arbeit. Zwar sei der Anteil der Menschen ohne Job seit Mitte des laufenden Jahres nicht weiter gestiegen. Es sei aber noch zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen. Die Langzeitarbeitslosigkeit habe sich sei 2008 etwa verdoppelt - bei der Wachstumslokomotive Deutschland sank sie allerdings.
Der Arbeitsmarkt in den Krisenländern des Euro-Währungsgebietes ist indes deutlich stärker eingebrochen als im Rest der Eurozone. Seit 2008 habe eine „wachsende Abweichung“ zwischen den Ländern im Norden und im Kern Europas gegeben, sagte Andor.
„Im Süden und in der Peripherie des Euroraums hat die Arbeitslosigkeit seit Krisenbeginn stark angezogen, in den übrigen Mitgliedsstaaten dagegen viel weniger“, heißt es in dem Bericht. Zwischen den Quoten in beiden Räumen klaffe eine Lücke von etwa zehn Prozentpunkten.
In die Kategorie Süden oder Peripherie schlägt die EU-Kommission Griechenland, Malta, Spanien oder die Slowakei. Zum Kern rechnet sie etwa Deutschland, Finnland, Frankreich oder Belgien.