dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
IG-Metall-Bezirke einheitlich für 5,5 Prozent mehr Geld
Frankfurt/Main/Stuttgart (dpa) - Die IG Metall hat ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie festgezurrt. Am Mittwoch beschlossen sämtliche regionalen Tarifkommissionen in allen sieben Gewerkschaftsbezirken die bereits vom Bundesvorstand empfohlene Höhe. Sie gilt nach früheren Worten von IG-Metall-Chef Berthold Huber ausschließlich für eine Laufzeit von zwölf Monaten und könnte sich bei einem längerfristigen Abschluss erhöhen. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hatte die Forderung in der Höhe abgelehnt und zudem eine längere Laufzeit und flexible Elemente verlangt, die der wirtschaftlichen Situation der einzelnen Betriebe Rechnung tragen könnten.
Eon kämpft mit Energiewende: Verkäufe und weniger Investitionen
Düsseldorf (dpa) - Die Lasten der Energiewende und die schwache Wirtschaftslage in Europa setzen dem größten deutschen Energiekonzern Eon weiter zu. Im laufenden Jahr stellt sich das Unternehmen auf einen deutlichen Gewinnrückgang ein. Einen weiteren Ausblick traute sich der Vorstand bei der Bilanz-Pressekonferenz in Düsseldorf angesichts der unklaren politischen Rahmenbedingungen nicht zu. Der Umbau des Konzerns geht aber weiter. Das Unternehmen wird weitere Unternehmensteile verkaufen und Investitionen deutlich reduzieren. Nachdem Eon inzwischen bereits rund 17 Milliarden Euro durch den Verkauf von Geschäftsteilen eingenommen hat, kündigte der Vorstand weitere Schritte an. Der Konzern peilt jetzt einen Verkaufserlös von bis zu 20 Milliarden Euro an.
Deutsche Bank ficht Kirch-Urteil vor Bundesgerichtshof an
München/Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank will die Niederlage gegen die Kirch-Erben nicht hinnehmen und zieht in dem Dauerstreit um Schadenersatz vor den Bundesgerichtshof (BGH). „Wir haben nach Analyse des Urteils Nichtzulassungsbeschwerde beim BGH eingelegt“, sagte ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses am Mittwoch in Frankfurt. „Wir halten die Entscheidung aus tatsächlichen und rechtlichen Gründen für falsch.“ Zuvor hatten die Richter des Oberlandesgerichts (OLG) München eine reguläre Revision gegen ihr Urteil von 2012 nicht zugelassen - dagegen legt die Bank nun Beschwerde ein. Das OLG hatte die Bank am 14. Dezember zu Schadenersatz für die Pleite des Medienimperiums des inzwischen verstorbenen Leo Kirch im Jahr 2002 verurteilt.
Zeitarbeiter verlangen gleiche Bezahlung wie Stammbelegschaften
Erfurt (dpa) - Zeitarbeiter streiten vor dem Bundesarbeitsgericht für gleiche Bezahlung wie die Stammbelegschaften von Unternehmen. Bei der Verhandlung am Mittwoch in Erfurt beriefen sich die Kläger aus Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen auf Grundsatzentscheidungen von 2010 und 2012, in denen die Bundesarbeitsrichter die Verträge der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit (CGZP) für nichtig erklärt hatten. Nun entscheiden sie im zweiten Schritt über die praktischen Konsequenzen ihrer Urteile für Tausende Zeitarbeiter mit CGZP-Verträgen. Der Vorsitzende Richter kündigte eine Entscheidung voraussichtlich für den späteren Nachmittag an. Die Nachforderungen an Verleihfirmen könnten sich nach Schätzungen von Arbeitsrechtlern auf Millionenbeträge summieren.
Verspätete und abgesagte Flüge: Mehr Rechte für Reisende
Brüssel (dpa) - Fluggäste in Europa sollen künftig bei Verspätung oder Ausfall ihres Fluges mehr Ansprüche haben. Ihr Recht auf Information, Verpflegung und Entschädigung durch die Fluggesellschaft wird erweitert. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel präsentiert. Damit wird das seit 2004 geltende Recht ergänzt. Neu ist etwa, dass die EU-weiten Garantien nicht nur für Direktflüge, sondern auch für Anschlussflüge gelten sollen. Wer mit mehr als fünf Stunden Verspätung am endgültigen Ziel ankommt, erhält Entschädigung von bis zu 600 Euro. Zudem darf ein Kunde auch dann seinen Rückflug nutzen, wenn er den Hinflug verfallen ließ. Auch wer mehr als eine Stunde im Flugzeug am Boden warten muss, hat künftig Anspruch darauf, dass die Toiletten zugänglich sind und die Heizung funktioniert.
Commerzbank will Staat abschütteln: Erneute Kapitalerhöhung
Frankfurt/Main (dpa) - Mit einer erneuten Kapitalerhöhung bahnt die teilverstaatlichte Commerzbank den Ausstieg des Staates an. Der Konzern will sowohl die restlichen Hilfsgelder des Bankenrettungsfonds Soffin (1,63 Mrd Euro) als auch die Stille Einlage des Versicherungskonzerns Allianz (750 Mio Euro) vorzeitig komplett zurückführen. Das kündigte die Commerzbank am Mittwoch an. Der Soffin und damit der deutsche Staat werde in der Folge seine Sperrminorität von 25 Prozent aufgeben und seinen Anteil an der Commerzbank voraussichtlich unter 20 Prozent senken.
Lösung für „Dreamliner“ in Sicht: Boeing bekommt Okay für Umbau
Washington (dpa) - Der erste Schritt für Boeings pannengeplagten „Dreamliner“ zurück in den Liniendienst ist gemacht: Die US-Flugaufsicht FAA genehmigte am Dienstag Boeings Lösungsvorschläge, mit denen die Batterieprobleme behoben werden sollen. Bevor das Mitte Januar verhängte Flugverbot allerdings endgültig fällt, stehen noch umfangreiche Tests an. „Das Flugzeug darf nicht eher wieder in den Dienst gehen, bis wir davon überzeugt sind, dass das neue Design die Sicherheit der Maschine und seiner Passagiere gewährleistet“, erklärte Verkehrsminister Ray LaHood in Washington. Die Sicherheit der Passagiere und der Crew habe oberste Priorität, versicherte auch Boeing-Chef Jim McNerney.
Dax gibt moderat nach
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Mittwoch nach gemischten Konjunkturdaten moderat verloren. Nach positiven US-Wirtschaftsdaten drehte der Leitindex zwar kurzzeitig Plus, stand zuletzt aber wieder 0,12 Prozent tiefer bei 7957 Punkten. Der MDax stand prozentual unverändert bei 13 369 Punkten und der TecDax fiel um 0,43 Prozent auf 923 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,19 Prozent am Vortag auf 1,17 Prozent. Der Kurs des Euro rutschte unter die Marke von 1,30 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2939 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2981 (Dienstag: 1,3053) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7704 (0,7661) Euro.