dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
LBBW verklagt Deutsche Bank in USA - Streit um faule Wertpapiere
New York (dpa) - Neuer Ärger für die Deutsche Bank: Auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zerrt die größte deutsche Bank in New York vor Gericht. Bei der Klage geht es um den Verkauf von mit Hypotheken abgesicherten Anleihen, den sogenannten Mortgage Backed Securities (MBS), in Höhe von 173 Millionen Dollar (131 Mio Euro) aus dem Jahr 2007. Dies geht aus einer am Donnerstag beim obersten Gericht des Staates New York eingereichten Klage hervor. Wegen ähnlicher Fälle klagt die LBBW auch gegen die US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley. Die LBBW fühlt sich wie viele Konkurrenten von der Deutschen Bank über die Risiken der Papiere falsch informiert und will zumindest einen Teil des Geldes wieder haben. Die Deutsche Bank wies die Vorwürfe wie in allen ähnlichen Fällen zuvor zurück und will sich mit allen Mitteln gegen eine Zahlung wehren.
Porsche-SE-Aktien legen nach Etappensieg vor Gericht zu
Stuttgart (dpa) - Der Etappensieg vor einem US-Gericht in einem milliardenschweren Rechtsstreit nach der Übernahmeschlacht mit VW hat am Freitag die Aktien der Porsche Holding SE beflügelt. Die Anteilsscheine legten am letzten Handelstag des Jahres an der Börse um über sechs Prozent zu. Am Mittag standen die Papiere bei rund 61,70 Euro. Am Donnerstagabend hatte das Unternehmen mitgeteilt, ein Berufungsgericht habe entschieden, dass New York nicht der richtige Gerichtsstand für die Beurteilung der Ansprüche von Hedgefonds sei. Auf Bundesebene läuft noch ein weiteres Verfahren. 26 Fondsgesellschaften werfen dem Konzern Betrug und ungerechtfertigte Bereicherung vor. Der New York State Supreme Court hatte einen Antrag auf Klageabweisung zunächst zurückgewiesen, dagegen war Porsche in Berufung gegangen und bekam nun Recht.
Gehaltserhöhung für Apple-Chef - aber keine neuen Aktien
New York (dpa) - Apple-Chef Tim Cook hat im erfolgreichsten Jahr der Firmengeschichte rund 4,17 Millionen Dollar (3,15 Mio Euro) verdient und zählt damit zu den bestbezahlten Konzernlenkern seiner Branche. Nach dem Riesen-Aktiengeschenk des vergangenen Jahres gab es diesmal aber keine weiteren Anteilsscheine dazu. Cook hatte zum Amtsantritt eine Million Apple-Aktien im damaligen Wert von 376,2 Millionen Dollar zugesagt bekommen. Er muss sich dafür aber lange im Sattel halten: Jeweils die Hälfte wird 2016 und 2021 fällig. Jetzt erhielt Cook für das im September abgeschlossene Geschäftsjahr ein Jahresgehalt von rund 1,36 Millionen Dollar sowie eine Prämie von etwa 2,8 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr hatte der 52-Jährige ein Grundgehalt von gut 900 000 Dollar und weitere 900 000 Dollar als Prämie bezogen.
Deutsche Post erhöht Porto für Standardbrief
Bonn (dpa) - Der Versand von Standardbriefen wird 2013 teurer. Ab dem 1. Januar erhöht sich das Porto für Briefe bis 20 Gramm von 55 Cent auf 58 Cent. Alte Briefmarken werden nicht ungültig und können weiterhin genutzt werden. Auf die Briefe muss dann aber zusätzlich eine 3-Cent-Marke geklebt werden. Seit dem 1. Dezember sind in den Postfilialen und an den rund 5000 Briefmarkenautomaten die neuen 58 Cent- und drei Cent-Marken bereits erhältlich. Letztere können im 20er Pack oder auch als Einzelstücke gekauft werden. Alle Marken seien in ausreichender Anzahl vorrätig, sagte ein Postsprecher auf Anfrage. Es ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass die Post die Preise für den Standardbrief erhöht hat.
Schwarzarbeit in Griechenland nimmt enorm zu
Athen (dpa) - Die Schwarzarbeit nimmt in Griechenland im Zuge der dramatischen Finanzlage weiter zu. Mittlerweile arbeiten 35 Prozent der Menschen nach behördlichen Angaben schwarz. 2011 waren es noch 29 Prozent, 2010 etwa 25 Prozent, wie die zuständige Kontrollbehörde (SEPE) am Freitag berichtete. Insgesamt habe es 2012 rund 19 000 Kontrollen gegeben. In knapp 6700 Fällen davon seien Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Die Arbeitslosigkeit in Griechenland liegt auf einem Rekordniveau von mehr als 25 Prozent. 58 Prozent der jungen Leute bis 24 Jahre haben keinen Job. Der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung, die illegal am Finanzamt vorbei arbeiten, wird vergleichsweise in Deutschland in Studien auf zehn Prozent geschätzt.
Kartellamt will bei Benzinpreisen schnell mehr Transparenz
München (dpa) - Mehr Wettbewerb unter Tankstellen: Das Kartellamt drückt bei der geplanten Transparenzstelle aufs Tempo. „Sie soll so schnell wie möglich kommen, wir arbeiten mit Hochdruck daran“, sagte Bundeskartellamts-Präsident Andreas Mundt der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). Die dafür notwendige Verordnung könnte bereits im ersten Quartal 2013 verabschiedet werden. „Wir bereiten jetzt schon die schnelle Umsetzung vor“, sagte Mundt. Die Ölkonzerne und freien Tankstellen sollen dann die aktuellen Preise an das Kartellamt melden. Dieses will die Daten dann an Verbraucherinformationsdienste weitergeben, die diese wiederum vermarkten können.
Dax geht am letzten Handelstag des Jahres die Puste aus
Frankfurt/Main (dpa) - Zum Jahresende ist dem Dax am Freitag doch noch die Puste ausgegangen. An dem verkürzten letzten Handelstag dieses Jahres büßte der deutsche Leitindex 0,57 Prozent auf 7612,39 Punkte ein, nachdem er allein seit Mitte November ohne größere Atempause um gut 10 Prozent geklettert war. In der Jahresbilanz bedeutete dies aber einen Zuwachs von 29,06 Prozent. Das war das größte Plus seit 2003. Der MDax sank an diesem Freitag um 0,52 Prozent auf 11 914,37 Punkte. Der TecDax verlor 0,25 Prozent auf 828,11 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3183 (Donnerstag: 1,3266) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7586 (0,7538) Euro.