dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Eröffnungstermin für Flughafen soll nächste Woche feststehen =

Berlin (dpa) - Der neue Eröffnungstermin für den Hauptstadtflughafen soll bereits in der nächsten Woche feststehen. Einen Tag nach der überraschenden Verschiebung sagte der Berliner Flughafenchef Rainer Schwarz am Mittwoch: „Wir gehen davon aus, dass wir Anfang der kommenden Woche Klarheit darüber haben werden.“ Derweil halten sich de Fluggesellschaften mit Forderungen nach Schadenersatz noch zurück. Sie erwarten kaum Auswirkungen auf die Flugverbindungen. Für den kommenden Montag kündigte die Flughafengesellschaft eine Pressekonferenz an. Nach den Aussagen der Verantwortlichen wird die Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Brandenburg frühestens in der zweiten August-Hälfte erwartet. Ursache der Verzögerung ist der noch nicht funktionstüchtige Brandschutz im Flughafengebäude.

Metall-Tarifverhandlungen gehen weiter - keine Einigung in Sicht =

Bremen/Hannover (dpa) - Begleitet von weiteren Warnstreiks haben die Tarifparteien in der Metall- und Elektroindustrie am Mittwoch in mehreren Bezirken ihre Verhandlungen fortgesetzt. Im möglichen Pilotbezirk Baden-Württemberg war der bundesweite Auftakt zur vierten Verhandlungsrunde am Vorabend ohne Ergebnis geblieben. Eine Expertenkommission soll dort einen Kompromiss ausloten. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser erhofft sich von der Kommission, dass sie die Tarifverhandlungen „versachlichen“ kann. Knackpunkte in der Tarifauseinandersetzung sind die von der IG Metall geforderte unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit. Das lehnen die Arbeitgeber ab. Der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn steht bisher ein Angebot von drei Prozent gegenüber.

Spritpreis bleibt im Sinkflug - ADAC beklagt zu hohes Niveau =

München (dpa) - Die Spritpreise bleiben die dritte Woche in Folge im Sinkflug. Derzeit müssen Autofahrer an den Zapfsäulen nach Berechnungen des ADAC für einen Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt 1,605 Euro zahlen, 3 Cent weniger als vor einer Woche. Auch Diesel wurde deutlich billiger und kostet nun 1,465 Euro je Liter und damit 3,6 Cent weniger, wie der Autoclub am Mittwoch in München mitteilte. Damit liegen die Werte wieder deutlich unter der Rekordmarke von 1,70 Euro je Liter. Allerdings beklagt der ADAC, die Preise seien in Folge der deutlichen Entspannung auf den Rohölmärkten nicht kräftig genug gefallen. Der Autoclub fordert von den Konzernen, die niedrigeren Preise an die Autofahrer weiterzugeben.

Commerzbank hat weiter zu kämpfen - Kapitalloch aber gestopft =

Frankfurt/Main (dpa) - Die teilverstaatlichte Commerzbank bleibt in schwerem Fahrwasser. Zwar gelang es dem Institut vorzeitig, seine 5,3 Milliarden Euro große Kapitallücke zu schließen. Doch dafür musste die Bank zu Jahresbeginn einen Gewinneinbruch in Kauf nehmen. Die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf beurteilte das Unternehmen am Mittwoch skeptisch. Einen konkreten Ausblick für 2012 wagt der Vorstand weiterhin nicht. Im ersten Quartal verdiente der Dax-Konzern mit 369 Millionen Euro unter dem Strich gut 60 Prozent weniger als vor einem Jahr (985 Mio Euro). Neben der Neubewertung der eigenen Schulden belasteten Aufräumarbeiten in der Bilanz, mit denen die Bank die Kapitallücke zu einem großen Teil stopfte.

Mitarbeiter wollen für Schlecker-Rettung auf Geld verzichten =

Ehingen/Frankfurt (dpa) - Die Schlecker-Mitarbeiter wollen einen Beitrag zur Sanierung der insolventen Drogeriekette leisten und dafür auf Geld verzichten. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz solle eine Einsparung bei den Lohnkosten in einer Höhe von 98 Millionen Euro angeboten werden, sagte Verdi-Sprecherin Christiane Scheller am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Der Insolvenzverwalter hatte für die Schlecker-Rettung nach Gewerkschaftsangaben allerdings einen Beitrag von 141 Millionen Euro gefordert. Verdi schließt weiterhin Mehrarbeit und Gehaltskürzungen für die Mitarbeiter aus. Der Sanierungsbeitrag könnte den Gewerkschaftsangaben zufolge etwa aus dem Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie einer Verschiebung von fälligen Lohnerhöhungen resultieren.

Nach Atomwende kommt Eon aus der Talsohle =

Düsseldorf (dpa) - Bessere Geschäfte im Gashandel und gute Ergebnisse in Russland bringen den durch die Atomwende schwer angeschlagenen Energieriesen Eon langsam wieder auf Kurs. Die Talsohle sei durchschritten, „wir sind auf einem guten Wege“, erklärte Finanzvorstand Marcus Schenck am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2012. Bei einem Umsatzplus von 28 Prozent auf 35,7 Milliarden Euro kletterte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 9 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Unter dem Strich schmolz der Gewinn aber noch einmal um 23 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Im ersten Quartal des Vorjahres hatten starke Buchgewinne aus dem Verkauf des britischen Stromnetzes den Überschuss beeinflusst.

Allianz überrascht mit 1,4 Milliarden Euro Quartalsgewinn =

München (dpa) - Europas größter Versicherer Allianz ist überraschend gut ins Jahr gestartet. Der Gewinn stieg im ersten Quartal auf über 1,4 Milliarden Euro - das waren knapp 60 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, das von Naturkatastrophen geprägt war. Vorstandschef Michael Diekmann sagte am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München: „Wir sind damit auf Kurs, unser Ziel für 2012 zu erreichen.“ Nachdem der Gewinn im Vorjahr um die Hälfte auf 2,5 Milliarden Euro eingebrochen war, soll er in diesem Jahr leicht steigen. Aber das Ziel sei anspruchsvoll, warnte Diekmann mit Blick auf die anhaltende Euro-Schuldenkrise. Spanien: Rendite über 6 Prozent - auch Italien unter Druck =

Madrid/Rom (dpa) - An den Anleihemärkten der Euro-Krisenländer Spanien und Italien hat sich die Stimmung zur Wochenmitte wieder deutlich eingetrübt. In der viertgrößten Euro-Wirtschaft Spanien stieg die Rendite für zehnjährige Staatspapiere am Mittwoch erstmals seit Mitte April wieder über die Marke von sechs Prozent. Unter Druck standen auch italienische Staatstitel. Als ausschlaggebend gilt zum einen die politisch vertrackte Lage beim größten Sorgenkind Griechenland und die zusehends unter Druck stehenden Banken Spaniens. So wird es immer wahrscheinlicher, dass der spanische Staat dem Bankensektor, der immer stärker unter der 2008 geplatzten Immobilienblase leidet, unter die Arme greifen muss. Exporteure auf Rekordkurs - Überraschend kräftiger Schub im März =

Wiesbaden/Berlin (dpa) - Die deutsche Exportwirtschaft bleibt mitten in der Euro-Schuldenkrise auf Rekordkurs. Vor allem die starke Nachfrage aus Ländern außerhalb Europas bescherte den Unternehmen im März neue Bestmarken. Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren kletterten auf den höchsten jemals gemessenen Monatswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Nach den vorläufigen Zahlen der Behörde wurden aus Deutschland im März 2012 Waren im Gesamtwert von 98,9 Milliarden Euro exportiert, die Importe beliefen sich auf 81,5 Milliarden Euro. Binnen Jahresfrist erhöhten sich die Ausfuhren um 0,7 Prozent, die Einfuhren um 2,6 Prozent.

Toyota will nach schwierigem Jahr kräftig aufholen =

Tokio (dpa) - Der gebeutelte japanische Autobauer Toyota holt kräftig auf. Nach einem schwierigen Jahr mit Naturkatastrophen in Japan und Thailand sowie einem starken Yen rechnet Asiens größter Autobauer für das laufende Geschäftsjahr mit einem Betriebsgewinn von einer Billion Yen (9,6 Mrd Euro) nach 355,6 Milliarden Yen im abgelaufenen Geschäftsjahr, wie Japans Branchenprimus am Mittwoch bekanntgab. Bereits im letzten Quartal des am 31. März beendeten Geschäftsjahres hatte Toyota Gas gegeben. Der Nettogewinn stieg zum Vorjahresquartal ums fast das Fünffache von 25,4 auf 121 Milliarden Yen. Toyota litt 2011 wie auch andere japanische Unternehmen erst unter den Produktionsausfällen durch das Erdbeben und den Tsunami vom 11. März 2011. Kaum hatte sich der Autobauer davon erholt, kam die Flutkatastrophe in Thailand.

Goldpreis massiv unter Druck: Tiefster Stand seit vier Monaten =

London (dpa) - An den Finanzmärkten steht der Goldpreis massiv unter Druck. Am Mittwoch sank der Preis für eine Feinunze (rund 31 Gramm) auf bis zu 1584,10 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar. Bereits am späten Dienstagabend war der Preis erstmals seit vier Monaten unter die Marke von 1600 Dollar gerutscht. Damit hat er allein seit Wochenbeginn rund 60 Dollar oder 3,5 Prozent an Wert verloren. Experten nennen mehrere Gründe für den Sinkflug am Goldmarkt, insbesondere die hohe Unsicherheit wegen der fragilen politischen Lage beim größten Euro-Sorgenkind Griechenland. Griechenland-Sorgen belasten Dax weiter =

Frankfurt/Main (dpa) - Steigende Renditen in Spanien und das politische Chaos in Griechenland haben den Dax am Mittwoch belastet. Am Nachmittag sank der Leitindex auf den tiefsten Stand seit Ende Januar. Er notierte mit einem Abschlag von 0,76 Prozent bei 6395 Punkten. Der MDax gab um 0,79 Prozent auf 10 334 Punkte nach und der TecDax rutschte um 1,22 Prozent auf 763 Punkte nach unten. Zuletzt hatte sich auch an den Anleihemärkten der Euro-Krisenländer Spanien und Italien die Stimmung wieder deutlich getrübt. Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,28 Prozent am Vortag auf 1,25 Prozent. Der Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2950 (Dienstag: 1,3025) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7722 (0,7678) Euro.