Betriebsgenehmigungen für Hauptstadtflughafen verweigert

Berlin/Schönefeld (dpa) - Zur verschobenen Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg werden neue Details über mögliche Ursachen bekannt.

Nach Zeitungsberichten gehen die Gründe für die Terminpanne über eine Verzögerung bei der Brandschutzprüfung hinaus. So habe der Landkreis Dahme-Spreewald als zuständige Genehmigungsbehörde die Inbetriebnahme des Großflughafens in Schönefeld verweigert, berichten die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“.

Laut der „Bild“-Zeitung war auch eine Sondergenehmigung für die Nutzung der automatischen Brandschutzanlagen abgelehnt worden. Der Landkreis hätte der Flughafengesellschaft bis zum 21. Mai Zeit gegeben, die erforderlichen Nachbesserungen vorzunehmen. Der Flughafenbetreiber wollte laut „PNN“ etwa die Brandschutztüren durch 700 befristet eingestellte Mitarbeiter von Hand bedienen lassen, was der Landkreis nicht genehmigen wollte.

Die Flughafengesellschaft hatte noch vor wenigen Wochen erklärt, der Eröffnungstermin werde gehalten. Überraschend war dann am Dienstag mitgeteilt worden, der Flughafen könne nicht wie geplant am 3. Juni in Betrieb gehen, weil die Abnahme für die Brandschutzanlage fehle. Demnach funktioniere die Steuerung der Anlage noch nicht einwandfrei. Es ist bereits die zweite Verschiebung des Eröffnungstermins, der ursprünglich zum 30. Oktober 2011 vorgesehen war.

Auch andere Mängel verhinderten offenbar eine rechtzeitige Inbetriebnahme. So soll die Gepäckabfertigung den Berichten zufolge nicht reibungslos funktionieren. Zudem sollten für die Anfangsphase des Betriebs Notterminals eingerichtet werden, weil die Abfertigungskapazität nicht ausreichte.

Welche Auswirkungen die Verschiebung auf die Gesamtkosten des Flughafens haben wird, ist noch unklar. Offen ist auch die Frage, wie viele der geplanten Flüge während der nunmehr vermutlich bis August dauernden Übergangsphase von Tegel und Schönefeld zusätzlich starten können.