Fitch-Chef hält griechischen Euro-Ausstieg für verkraftbar

St. Gallen (dpa) - Der Chef der Rating-Agentur Fitch hält einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone für verkraftbar. „Griechenlands Austritt bedeutet nicht das Ende des Euros“, sagte Paul Taylor am Dienstag auf dem Wirtschaftssymposium von St. Gallen „Spiegel Online“.

Vor allem Deutschland habe ein fundamentales Interesse, dass die gemeinsame Währung erhalten bleibe. „Würde die D-Mark wieder eingeführt, würde sie im Vergleich zu anderen Währungen stark aufwerten. Die Exportindustrie, sprich: der Motor der deutschen Wirtschaft, würde geschädigt.“ Das werde Deutschland nicht zulassen - selbst wenn ein oder mehrere Länder den gemeinsamen Währungsraum verlassen, so Taylor.

Dagegen hält US-Ökonom Kenneth Rogoff schwerwiegende Folgen für die Eurozone im Fall eines Griechenlands-Ausstiegs für wahrscheinlich. Denn der Wahlausgang in dem Euroland zeige, dass es unklar sei, ob Griechenland in der Eurozone längerfristig überleben könne.

In der Online-Ausgabe zitiert die „New York Times“ Rogoff mit den Worten, ein Ausstieg Griechenlands würde unterstreichen, dass es keinen realistischen langfristigen Plan für Europa gebe und die Folge ein chaotisches Endspiel für den Rest der Eurozone wäre.