Devisen: Euro erholt sich zurück über 1,30 US-Dollar

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach zeitweisem Rutsch unter die Marke von 1,30US-Dollar hat sich der Euro am Dienstag im New Yorker Handel etwas erholt. ImTief war die Gemeinschaftswährung auf 1,2982 Dollar gefallen.

Die EuropäischeZentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs noch auf 1,3025 (Montag: 1,3033) Dollarfestgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7678 (0,7673) Euro.

"Die Koalitionsverhandlungen in Athen sorgen für neue Unsicherheit an denDevisenmärkten", beschrieb Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank dieStimmung unter den Anlegern. Nach dem Scheitern der griechischen Konservativenversucht derzeit die linksradikale Syriza-Partei eine neue Regierung in demEuroland zu bilden. Bei der Parlamentswahl am Sonntag haben die Verfechter einesumstrittenen Sparprogramms im Kampf gegen die drohende Staatspleite ihreMehrheit verloren.

Der Verkaufsdruck auf den Euro sei aber "nicht massiv", versicherte ExperteLeuchtmann. Die Finanzmärkte sehen schnelle Neuwahlen in Griechenland als diewahrscheinlichste Lösung für die aktuell verfahrene politische Situation. DieZeit drängt: Bereits im Juni werden Mitglieder des Internationalen Währungsfonds(IWF), der EZB und der EU in Athen zu Verhandlungen für die Freigabe neuerHilfsmilliarden erwartet. Der Fokus der Anleger dürfte daher weiter aufGriechenland gerichtet sein, sagte Experte Leuchtmann, der ein deutlichesAbrutschen des Euro unter die Marke von 1,30 Dollar nicht ausschloss.