dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Hoffnung für Euroland: Italien bekommt günstiger frisches Geld =
Frankfurt/Main (dpa) - Hoffnung für die von der Schuldenkrise gebeutelte Euro-Zone: Italien hat am Mittwoch wie kürzlich Spanien zu deutlich geringeren Zinsen als zuletzt frisches Kapital auf dem Geldmarkt eingesammelt. Bei einer Auktion sechsmonatiger Anleihen halbierte sich die zu zahlende Rendite von 6,5 Prozent im November auf 3,25 Prozent, wie die nationale Schuldenagentur in Rom mitteilte. Auch eine zweite Emission verlief günstiger. Insgesamt sammelte der italienische Staat gut 10,7 Milliarden Euro ein. Der erfreuliche Verlauf der Geschäfte beflügelte auch den deutschen Aktienmarkt.
Hektische Preisbewegungen an der Tankstelle - 254 Erhöhungen =
Bochum/Hamburg (dpa) - Aral hat mitgezählt: 254 mal haben die Tankstellen in Deutschland in diesem Jahr bis zum Mittwoch die Preise angehoben. Dem standen tägliche Preissenkungen an 362 Tagen gegenüber, um durchschnittlich 2,3 Cent pro Liter, wie der Marktführer in Bochum mitteilte. Das Preiskarussell an der Zapfsäule dreht sich immer schneller. Vor zwölf Jahren gab es 43 Preiserhöhungen in einem Jahr, also nicht einmal eine pro Woche. Die Branche wertet die häufigen Preisveränderungen als Beleg für einen besonders intensiven Wettbewerb, Politik und Kartellbehörden unterstellen den Unternehmen dagegen gern Willkür und überhöhte Preise.
Türkei genehmigt Gaspipeline South Stream =
Moskau (dpa) - Die Türkei hat den Bau der ambitionierten russischen Gaspipeline South Stream durch das Schwarze Meer genehmigt. Die Zustimmung gilt als entscheidender Schritt bei dem Milliardenprojekt, das in Konkurrenz mit dem von der EU unterstützten Vorhaben Nabucco steht. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichnete der türkische Energieminister Taner Yildiz am Mittwoch in Moskau mit Vertretern des russischen Staatskonzerns Gazprom. Der russische Regierungschef Wladimir Putin bedankte sich bei einem Treffen mit Yildiz für die Unterstützung, wie die Agentur Itar-Tass meldete. Im Gegenzug sicherte Russland der Türkei langfristige Gaslieferungen bis 2025 zu.
Banken: Im Dezember Lage auf Arbeitsmarkt weiter entspannt =
Nürnberg (dpa) - Trotz eines saisonalen Anstiegs der Arbeitslosigkeit hat der Jobaufschwung auch im Dezember nicht an Tempo verloren. Unternehmen seien zwar etwas verunsichert und stellten auch zögernder ein als noch vor ein paar Monaten; trotzdem sei die Zahl der Erwerbslosen so niedrig wie selten in einem Dezember, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Die Aussichten von Arbeitslosen auf einen Job seien weiterhin gut. Der Arbeitsmarkt erweise sich derzeit noch als krisenresistent.
Trister Geburtstag: Zehn Jahre Euro-Bargeld =
Frankfurt/Main (dpa) - Dem Euro steht eine triste Geburtstagsfeier bevor: Vor zehn Jahren, am 1. Januar 2002, wurden die neuen Münzen und Scheine unters Volk gebracht. Doch Feierstimmung will angesichts der Schuldenkrise kaum aufkommen. Notgipfel und milliardenschwere Rettungspakete nähren das Misstrauen gegenüber der Gemeinschaftswährung. Jeder zweite Bundesbürger wünscht sich Umfragen zufolge die „gute, alte D-Mark“ zurück. Die EU-Kommission plant anlässlich des zehnten Jahrestages der Euro-Bargeldeinführung keine Veranstaltung, wie ein Sprecher kurz vor Weihnachten wissen ließ. Der Sprecher der Brüsseler Behörde sagte jedoch zugleich: „Der Euro ist eine der wichtigsten Errungenschaften der EU.“
„Unisex-Tarife“: Branche erwartet höhere Beiträge =
Berlin (dpa) - Wegen der Einführung einheitlicher Tarife für Männer und Frauen ab spätestens Ende 2012 müssen sich die Versicherten in Deutschland nach Branchenangaben auch auf höhere Beiträge einstellen. „Je nach Versicherungsprodukt können sich die Prämien mal für Frauen, mal für Männer erhöhen“, sagte Hasso Suliak vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa mit Blick auf eine jüngst veröffentlichte Studie im Auftrag des Branchenverbands. Hintergrund für diese sogenannten Unisex-Tarife ist eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom März 2011. Derzufolge dürfen sich Versicherungstarife künftig nicht mehr nach dem Geschlecht richten.
Sektbranche rechnet mit Absatzplus von drei Prozent =
Wiesbaden (dpa) - Die deutschen Sektkellereien rechnen für 2011 mit einem Absatzplus von rund drei Prozent. „Es ging ein bisschen langsam los und hat sich dann erfreulich positiv gestaltet“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Sektkellereien, Ralf Peter Müller, der Nachrichtenagentur dpa in Wiesbaden. Zum geschätzten Umsatz 2011 gebe es noch keine Zahlen - allerdings seien die Preise stabil geblieben. Die Menschen seien zwar besorgt über die Wirtschaftskrise - verzichteten jedoch dennoch nicht auf die „kleinen Genüsse“, sagte Müller. Er blicke auch zuversichtlich ins kommende Jahr. Bei den Preisen erwartet Müller keine großen Sprünge, dies sei jedoch branchenübergreifend schwer zu prognostizieren.
Dax pendelt nach italienischer Anleiheauktion um Vortagesschluss =
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Mittwoch in einem impulslosen Handel um seinen Vortagesschluss gependelt. Eine erfreulich verlaufene Auktion italienischer Staatsanleihen stützte den deutschen Leitindex, der am Morgen noch zeitweise rund ein Prozent nachgegeben hatte. Am Nachmittag rückte er bei dünnen Umsätzen um 0,05 Prozent auf 5893 Punkte vor. Der MDax stieg um 0,39 Prozent auf 8872 Punkte, der TecDax gewann 0,25 Prozent auf 680 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3074 (Dienstag: 1,3069) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7649 (0,7652) Euro.