dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Herbstbelebung drückt Arbeitslosenzahl auf 2,796 Millionen =

Nürnberg (dpa) - Nach dem Ende der Sommerpause ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im September um 149 000 auf 2 796 000 gesunken. Das waren 231 000 Menschen weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging um 0,4 Punkte auf 6,6 Prozent zurück. Ein Jahr zuvor hatte sie noch bei 7,2 Prozent gelegen. BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise betonte die gute Lage im September: „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist zurückgegangen. Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen weiter, die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie vor hoch.“

Dax nach Bundestagsvotum kräftig im Plus =

Frankfurt/Main (dpa) - Angesichts der Zustimmung des Bundestages zu einem größeren Euro-Rettungsschirm hat sich der Dax am Donnerstagnachmittag kräftig ins Plus vorgearbeitet. Unmittelbar nach dem Votum der Parlamentarier war er noch um seinen Vortageswert gependelt, stieg dann aber bis zum frühen Nachmittag um 1,47 Prozent auf 5661 Punkte. Für den MDax mittelgroßer Werte ging es um 1,10 Prozent auf 8642 Punkte hoch, der TecDax sank wegen deutlicher Kursverluste einiger Schwergewichte um 0,40 Prozent auf 684 Punkte. Der Kurs des Euro sank: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3615 (1,3631) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7345 (0,7336) Euro.

„Troika“ mit Streiks in Athen empfangen =

Athen (dpa) - Neuer Anlauf zur Rettung Griechenlands: Die Finanzkontrolleure von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) haben am Donnerstag die Prüfung der Bücher in Athen wieder aufgenommen. Das erste Treffen mit Vertretern der Regierung sollte am Nachmittag stattfinden, wie es aus Kreisen des Finanzministeriums hieß. Aus Protest gegen bevorstehende Entlassungen blockierten hunderte Beamte den Eingang des Finanzministeriums. „Wir werden zwei Tage hier bleiben“, sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur dpa. Damit sollen symbolisch die Kontakte der „Troika“ mit der Regierung behindert werden.

Nokia streicht 3500 Stellen - Werk in Rumänien schließt =

Espoo/Bukarest (dpa) - Der kriselnde Handy-Weltmarktführer Nokia streicht 3500 Arbeitsplätze. Das Werk in Rumänien, in das 2008 unter scharfer Kritik die Handy-Produktion aus Bochum verlagert wurde, wird dichtgemacht. Allein damit fallen 2200 Jobs weg. Weitere 1300 Stellen seien von einem Umbau der Software-Entwicklung betroffen. In diesem Bereich wird auch der Standort Bonn geschlossen. Allerdings hält Nokia daran fest, dass Berlin neben Boston und Chicago ein zentraler Standort für die Dienstleistungssparte Location & Commerce ist. Deshalb gehe Nokia davon aus, dass die Mitarbeiterzahl in Deutschland auf längere Sicht steigen werde, sagte ein Nokia-Sprecher.

Österreich will im Winter Strom nach Deutschland liefern =

Berlin/Düsseldorf (dpa) - Österreichs Energiekonzerne wollen im Winter mit Stromlieferungen die Versorgung in Deutschland garantieren. Die beiden größten Stromkonzerne des Landes, die Verbund AG und die Energieversorgung Niederösterreich (EVN), sowie die Stadtwerke aus Wien hielten zusätzliche Kraftwerks-Kapazitäten bereit, berichtete das „Handelsblatt“ am Donnerstag. Besonders im Großraum Wien ständen gas- und ölbetriebene Kraftwerksblöcke, die hochgefahren werden könnten, wenn ein strenger Winter den deutschen Bedarf in die Höhe treibt. So könne eine Leistung von fast 1100 Megawatt bereitgestellt werden, um so auch einen Teil der Leistung bei einem Aus von acht deutschen Kernkraftwerken aufzufangen.

Saab-Eigentümer verkauft Spyker Cars an US-Investor =

Amsterdam (dpa) - Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker soll in die Hände eines US-Finanzinvestors wechseln. Die Mutterfirma des angeschlagenen Autoherstellers Saab will das Sportwagenunternehmen an den US-Finanzinvestor North Street Capital verkaufen. Der anvisierte Preis für die Luxusmarke Spyker liege bei rund 32 Millionen Dollar, teilte Swedish Automobile am Donnerstag mit. Eine entsprechende Übereinkunft mit North Street sei vorläufig, eine Kaufgarantie gebe es zunächst nicht.

Tui-Umbau kostet bis zu 550 Jobs =

Hannover (dpa) - Der Umbau von Deutschlands größtem Reiseanbieter Tui kostet bis zu 550 Beschäftigte den Job. Die Kürzungen sollen aber so sozialverträglich wie möglich umgesetzt werden und das Unternehmen fit für den steigenden Wettbewerb machen, teilte die Tui am Donnerstag in Hannover mit. Management und Betriebsrat hätten sich darauf verständigt, rund 400 Arbeitsplätze bei Tui Deutschland und 150 Stellen bei der Vertriebs- und Service-Tochter einzusparen. Ein Einstellungsstopp und auslaufende Befristungen von Verträgen sollen dafür sorgen, dass voraussichtlich etwas weniger Kollegen ihren Job verlieren.