dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
GDL: Lokführerstreik Mittwoch zunächst im Güterverkehr =
Frankfurt/Main (dpa) - Die Lokführer beginnen ihren bundesweiten Streik noch am Mittwochabend im Güterverkehr. Der Ausstand solle um 20.00 Uhr starten, bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Frankfurt entsprechende Informationen des RBB. Zur Dauer machte er keine Angaben. „Mögliche weitere Maßnahmen werden wir wie immer zwölf Stunden vorher ankündigen.“ Die GDL will einheitliche Tarifbedingungen für die insgesamt etwa 26 000 Lokführer bei der Deutschen Bahn und sechs ihrer Konkurrenten durchsetzen. Bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft hatte sich eine große Mehrheit für unbefristete Streiks ausgesprochen. In den vergangenen Wochen mussten hunderttausende Bahnreisende wegen Warnstreiks bereits mehrfach Ausfälle und Verspätungen hinnehmen.
Lufthansa fliegt wieder Gewinn ein =
Frankfurt/Main (dpa) - Die Lufthansa fliegt wieder Gewinn ein. Im vergangenen Jahr erzielte sie nach vorläufigen Zahlen einen Konzernüberschuss von 1,1 Milliarden Euro nach einem Verlust von 34 Millionen Euro 2009. Der Umsatz stieg von 22,3 auf 27,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Der operative Gewinn stieg deutlich von 130 Millionen auf 876 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,60 Euro je Anteilsschein erhalten. Der vollständige Geschäftsbericht 2010 soll am 17. März 2011 veröffentlicht werden.
Evonik prüft Börsengang in Milliardenhöhe=
Essen (dpa) - Der Essener Spezialchemieriese Evonik will an die Börse. Angesichts der deutlich verbesserten Konjunktur haben die Evonik-Eigentümer Anfang März mit dem Evonik-Vorstand die Prüfung eines Börsengangs vereinbart. Das bestätigte Stiftungssprecher Ulrich Winkler am Mittwoch nach mehreren Zeitungsberichten. Evonik gehört zu knapp drei Vierteln der RAG-Stiftung, die aus den Erlösen die dauerhaften Lasten des Steinkohlebergbaus finanzieren muss. Gut 25 Prozent waren im Sommer 2008 an den Finanzinvestor CVC verkauft worden. Im April werde das Kuratorium der Stiftung, das Vertreter der Bergbauländer NRW und des Saarlandes, des Bundes und der Gewerkschaften umfasst, über den Kurs entscheiden. Evonik gilt als Dax-Anwärter.
IWH-Wirtschaftsforscher heben Konjunkturprognose an =
Halle (dpa) - Die deutsche Wirtschaft wächst nach einer neuen Prognose des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) viel stärker als bislang erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in diesem Jahr um 3,0 Prozent zulegen, heißt es in der am Mittwoch vorgelegten Analyse. Im Dezember war das IWH noch von 2,3 Prozent ausgegangen. Die Experten sind mit ihrer neuen Prognose deutlich optimistischer als die Bundesbank, die am Dienstag ihre Prognose von 2,0 auf 2,5 Prozent angehoben hatte. Für kommendes Jahr erwartet das IWH nun 1,9 Prozent Wachstum, im Dezember waren noch 1,7 Prozent prognostiziert worden.
Gesamtproduktion im Januar von Rückschlag erholt =
Berlin (dpa) - Das Produzierende Gewerbe in Deutschland hat sich im Januar von dem witterungsbedingten Rückschlag im Vormonat erholt. Auf Monatssicht stieg die Produktion preis- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Im Dezember war die Produktion zudem bei weitem nicht so stark eingebrochen wie zunächst erwartet. Im Vergleich zum Vormonat November ist sie um 0,6 Prozent geschrumpft. Zunächst war ein Rückgang um 1,5 Prozent ermittelt worden. Der Jahresauftakt im Produzierenden Gewerbe sei positiv verlaufen, kommentierte das Ministerium die Daten. Umfragen zeigten, dass die Unternehmen sich in bester Stimmung befänden.
EADS-Schicksal hängt immer mehr an Airbus =
München (dpa) - Der Erfolg des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS hängt immer stärker vom Abschneiden seiner wichtigsten Tochter Airbus ab. Während der Flugzeugbauer einen Milliardenauftrag nach dem anderen hereinholt, brachen die Neuaufträge im EADS-Rüstungsgeschäft im vergangenen Jahr um die Hälfte ein. Unter dem Strich kehrte der Konzern 2010 allerdings in die Gewinnzone zurück. Nachdem die Probleme beim Militärtransporter A400M dem deutsch-französischen Unternehmen im Vorjahr tiefrote Zahlen eingebrockt hatten, erzielte EADS nun einen Überschuss von 553 Millionen Euro. Den Verlust von 763 Millionen Euro von 2009 konnte EADS allerdings nicht wettmachen.
Daimler und Rolls-Royce legen Milliardenangebot für Tognum vor =
Stuttgart (dpa) - Daimler und Rolls-Royce haben ein Milliardenangebot für die Übernahme des Motorenbauers Tognum auf den Tisch gelegt. Insgesamt 3,2 Milliarden Euro wollen sich die beiden Unternehmen das Geschäft kosten lassen. Jeweils 50 Prozent der Anteile werden sich der deutsche Autobauer und der britische Motorenhersteller teilen. Ziel der Übernahme sei, einen globalen Marktführer für Industriemotoren zu schaffen, begründeten Daimler-Chef-Konzernlenker Dieter Zetsche und Rolls-Royce-Chef John Rose am Mittwoch ihre Strategie. In dem offiziellen Übernahmeangebot für den Friedrichshafener Großdieselmotorenhersteller wird den Tognum-Aktionären 24 Euro je Anteilsschein geboten.
Kritik am E10-Krisenmanagement reißt nicht ab =
Berlin (dpa) - Die Kritik am E10-Krisenmanagement reißt auch nach dem „Benzin-Gipfel“ nicht ab. Von einer „Missachtung der Verbraucher“ sprach der Vorsitzende des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes, Gerd Billen in den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ (Mittwoch). Er beklagte, dass es keine „schriftliche erweiterte Garantie der Hersteller gegenüber ihren Kunden“ geben solle. „Überstürzt, überzogen und nicht ausreichend vorbereitet“ nannte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt die Einführung des E10-Benzins im „Flensburger Tageblatt“. Er verwies darauf, dass die EU für die Einführung des umstrittenen Biosprits längere Zeit geplant habe als die Bundesregierung. Zugleich äußerte Hundt „energiepolitische Zweifel“ an der Einführung des E10-Benzins, das einen zehnprozentigen Ethanolanteil enthält.
Deutscher Exportboom dauert an - Aber wachsende Risiken =
Berlin (dpa) - Vize-Exportweltmeister Deutschland steuert in diesem Jahr auf einen neuen Ausfuhrrekord zu, muss sich aber auf erhebliche Risiken im Welthandel einstellen. Für 2011 rechnet der Außenhandelsverband BGA mit einem überdurchschnittlichen Exportplus von bis zu neun Prozent auf nunmehr 1,046 Billionen Euro. „Fraglos erleben wir derzeit eine echte Boomphase im deutschen Export, die jedoch vielfältigen Risiken unterliegt und deren Dauerhaftigkeit daher keinesfalls garantiert ist“, sagte BGA-Präsident Anton Börner am Mittwoch in Berlin laut Redemanuskript.
ITB hat begonnen - zunächst Fachbesuchertage =
Berlin (dpa) - Die weltgrößte Reisemesse ITB hat am Mittwoch in Berlin begonnen. Die Veranstalter erwarten bis zum Freitag rund 100 000 Fachbesucher, am Wochenende öffnet die Messe dann auch für die Allgemeinheit. In den Messehallen präsentieren sich in diesem Jahr mehr als 11 000 Aussteller aus 188 Ländern. Im Mittelpunkt des Interesses steht zum Auftakt die arabische Welt mit Reisezielen wie Tunesien und Ägypten, die nach den Revolutionen schnell auf die touristische Landkarte zurück wollen. Verstärkt haben ihre Präsenz die asiatischen und osteuropäischen Länder.
Eon mit weniger Gewinn - 2011 Gewinneinbruch erwartet =
Düsseldorf (dpa) - Der größte deutsche Energieversorger Eon hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Ziele nur knapp erreicht. Der um eine Wertberichtigung bereinigte Gewinn des Unternehmens fiel 2010 um 4 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro, wie die Gesellschaft am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Im Vorjahr hatte es höhere Buchgewinne aus Verkäufen gegeben. Bereinigt wurde das Ergebnis um Milliardenabschreibungen auf das Geschäft in Südeuropa, was aber schon seit längerem bekannt war. Im laufenden Jahr wird der Gewinn den Erwartungen des Unternehmens zufolge deutlich zurückgehen.
Dax rutscht knapp ins Minus =
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Mittwoch nach einem wechselhaften Handelsverlauf mit 0,02 Prozent ins Minus auf 7163 Punkte gerutscht. Der TecDax gewann indes 0,09 Prozent auf 899 Punkte, und der MDax der mittelgroßen Werte rückte dank starker Unternehmenszahlen um 1,07 Prozent auf 10 338 Punkte vor. Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere bei 3,01 Prozent. Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3928 (Dienstag: 1,3898) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7180 (0,7195) Euro.