Drogena eröffnet erste Filiale: Die Schlecker-Nachfolger
Drogena eröffnet im niederrheinischen Grefrath die erste von vielen Filialen.
Grefrath. Aus Schlecker-Blau wird Drogena-Grün: Am Samstag um acht Uhr eröffnet eine neue Drogeriemarkt-Kette ihre erste deutsche Filiale — und zwar in der niederrheinischen Gemeinde Grefrath (Kreis Viersen). „Dass es hier sein wird, ist Zufall. Das Gebäude hat mich angelockt“, sagt Jan Nelke, einer der drei Geschäftsführer der neuen Firma mit Sitz in Ratingen (Kreis Mettmann).
Der 35-Jährige aus Willich (Kreis Viersen) war mit seiner Tochter zu einem privaten Termin unterwegs, als er an der geschlossenen Schlecker-Filiale vorbeifuhr — und das Fachwerk-Haus ihm ins Auge fiel. „Für die Großen der Branche ist dieses Ladenlokal viel zu klein“, sagt Nelke über die 275-Quadratmeter-Verkaufsfläche, „aber zum Üben für uns ganz gut.“
Denn Drogena hat noch so Einiges vor: Bis zum Ende des Jahres soll eine „hohe zweistellige Zahl“ an Filialen in NRW eröffnet werden. Im Auge habe man bereits „interessante Objekte in Essen und Umgebung“, sagt Nelke. Dabei liegen vor allem ehemalige Schlecker-Läden im Blick des Unternehmers.
Einen großen Vorteil hat die freundliche Übernahme zudem für die neuen Drogena-Filialen. Wie im Grefrather Ortsteil Oedt kann vielfach auch die Einrichtung übernommen werden, was die Ausgaben senkt. „Einen Laden neu einzurichten, kostet gut und gerne 40 000 Euro — mindestens“, sagt Nelke.
Die Regale werden allerdings anders angeordnet, die Gänge breiter, und beim Betreten des Ladens läuft man nicht mehr direkt vor die Kassen. „Trotz des neuen Layouts haben wir genauso viele Regalmeter wie vorher“, sagt Nelke, auch wenn nichts mehr an den Vorgänger erinnern soll. Es ist genug Platz für 4000 Artikel, die für die Eröffnung geordert sind.
„Wir sind ein klassischer Drogeriemarkt, wollen uns aber dem Reformhaus annähern“, beschreibt der 35-Jährige das Sortiment. Dazu gehört auch, dass in einem Bereich besondere Bio-Produkte angeboten werden.
Nicht nur Kosmetik, Wasch- und Reinigungsmittel großer Hersteller. Sondern auch Produkte kleinerer Hersteller wie Albstädter Seifen oder regionaler Lieferanten wie Pina Parie aus Tönisvorst (bisher Nagellacke und Kosmetik für Kosmetikstudios).
Das Ziel des Drogeriemarkt-Neulings: „Schlecker hat 4,5 Milliarden Umsatz gemacht. Davon wollen wir einen Teil abschöpfen. Und es ist eine Branche, die immer noch wächst. Um drei bis vier Prozent pro Jahr“, sagt Nelke.
Dabei setzt der Neuling auf alte Bekannte: Die Filialleiterin arbeitet seit Jahren in dem Fachwerkhaus in Oedt. Und für sie ist die Eröffnung am Samstag der letzte Schritt beim Wechsel von Schlecker-Blau zu Drogena-Grün.